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UMSTRITTEN

Đoković trinkt Kaffee mit Srebrenica-Kommandant Jolović

(FOTOS: Twitter/zVg.)

Ein Foto zeigt den serbischen Tennisstar neben dem ehemaligen Kommandanten der Militäreinheit „Drina Wölfe“, die am Völkermord von Srebrenica beteiligt war.

Der serbische Tennisstar Novak Đoković steht wegen eines Fotos unter Beschuss, das ihn zusammen mit einem ehemaligen Kommandanten der berüchtigten paramilitärischen Einheit „Drina-Wölfe“ zeigt, die unter anderem am Völkermord an Bosniaken in Srebrenica beteiligt war. Die Bilder wurden am Sonntag auf Twitter gepostet und zeigten Đoković an einem Tisch neben Milan Jolović, dem ehemaligen Kommandanten, der den Spitznamen „Legende“ trägt. Viele Serben feiern Jolović dafür, dass er dem verurteilten Kriegsverbrecher Ratko Mladić während des Krieges in Bosnien Anfang der 1990er Jahre das Leben gerettet hat.

Während eines kürzlichen Besuchs in Bosnien wurde Đoković bei einer Hochzeit mit dem bosnisch-serbischen Präsidentschaftsmitglied Milorad Dodik gesehen, einem bekannten Völkermord-Leugner, der sich regelmäßig für die Abspaltung der bosnischen serbischen Einheit Republika Srpska aus dem Land einsetzt. Al Jazeera kontaktierte die Vertreter von Đoković für ein Kommentar, hatte jedoch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Antwort erhalten.

Keine Konsequenzen
Der Politologe Jasmin Mujanović schrieb auf Twitter, Đoković werde durch seine Verbindung zu umstrittenen Persönlichkeiten wohl kaum Sponsoring-Deals verlieren. „Für diejenigen, die mitzählen, 0 auch die Menge an Sponsoren die er verloren hat, weil er mit einer Spirituosenmarke posiert hat, die nach dem Nazi-Kollaborateur des Zweiten Weltkriegs Draža Mihailović benannt ist. Oder als er eine Auszeichnung von der Regierung der Republika Srpska erhielt, zu deren früheren Preisträgern die verurteilten Kriegsverbrecher Milosević, Mladić, Karadžić usw. gehören.“

Djokovic löste bereits im Jahr 2020 Kontroversen aus, als er den von Dodik überreichten Orden der Republika Srpska annahm.