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MARIENERSCHEINUNG

Drei Millionen Menschen pilgern jährlich nach Međugorje

(FOTO: iStockphoto)

Die Anzahl an Pilgern, die den bosnisch-herzegowinischen Wallfahrtsort Međugorje besuchen, steigt jährlich um ein Vielfaches.

Wie der polnische Erzbischof Henryk Hoser, der seit 2017 von Papst Franziskus zum Sonderbeauftragten für die Pfarre Međugorje ernannt wurde (KOSMO berichtete), in einem Interview für den Pressedienst SIR erklärte, sei für die Besucher nicht nur die logistische, sondern auch die geistliche Versorgung besonders wichtig. Aus diesem Grund verfüge der Wallfahrtsort über 16 Übersetzerkabinen für Gottesdienste und Katechesen.

Schönborn: „Ein Gnadenort“
Anfang August fand in Međugorje ein Jugendtreffen stand, bei welchem auch erstmals offizielle Vertreter des Papstes teilgenommen hatten. Auch Kardinal Schönborn richtete eine Grußbotschaft aus Österreich an die Teilnehmer: „Medjugorje ist ein gesegneter Ort, an dem die Muttergottes, die Gospa, den Menschen so nahe ist und so viel Hilfe schenkt.“

Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz kommentierte auch die Tatsache, dass seit 2017 ein „persönlicher Vertreter des Papstes“ vor Ort ist: „Alle diese Zeichen zeigen, dass die Kirche dankbar anerkennt, was so viele Menschen seit Jahrzehnten in Medjugorje erfahren und was euch bewegt, trotz der sommerlichen Hitze so zahlreich an diesen Gnadenort zu kommen“, so Schönborn weiter.

Marienerscheinungen
Seit den 80er Jahren wurde Međugorje zu einem der bekanntesten Pilgerstätten. Allerdings wurde sie nie offiziell vom Vatikan bzw. der katholischen Diözese in Bosnien-Herzegowina anerkannt. Zwischen den lokalen Franziskanern, welche bis heute die Wahrhaftigkeit der Marienerscheinung beteuern und anderen Klerus, welche diese anzweifeln, entstand aus diesem Grund eine Kluft.

Auch der Vatikan entsandte 2010 eine Kommission um die Erscheinungen der Gottesmutter zu untersuchen. Die Ergebnisse wurden aber bis heute nicht veröffentlicht. Im Mai 2019 entschied der Papst, dass Diözesen und Pfarreien in Zukunft offizielle Pilgerfahrten in den kleinen bosnisch-herzegowinischen Ort organisieren dürfen. (KOSMO berichtete) Gleichzeitig betonte der vatikanische Pressesaal, dass es sich dabei jedoch nicht um eine Anerkennung der angeblichen Marienerscheinungen handelt.