Start Balkan
ERDBEBEN

Dritter Winter in Folge: Kinder in einer Holzhütte voller Mäuse, Oma friert im Container (FOTO,VIDEO)

Erdbeben
FOTO: (Screenshot/Youtube)

Zwei Jahre sind vergangen, seit die Region Banovina in Kroatien mitten im Winter von einem starken Erdbeben erschüttert wurde, und viele Bewohner dieser Gegend leben immer noch in Containern und warten auf den Wiederaufbau oder den Bau zerstörter Häuser.

Am 29.12.2020 lag das Epizentrum des Erdbebens in der Nähe von Petrinja, wo noch immer spürbar ist, dass der Wiederaufbau der Häuser nicht allzu weit fortgeschritten ist und die Bewohner neben der komplizierten Prozedur und dem Kampf mit der Bürokratie, werden durch zahlreiche Probleme behindert. Angefangen von schlechter Infrastruktur über trübes Wasser bis hin zu „neueren“ Problemen – steigende Preise für Baumaterialien und allgemeine Inflation, berichtet Telegraf.

„Die meisten Gebäude wurden dank Spenden restauriert, und nicht dank des Staates“, sagte die humanitäre Aktivistin und stellvertretende Bürgermeisterin von Glina, Branka Baksic Mitic, während einer Tour durch die Dörfer, in denen sich die meisten der 700 Container in der Gegend von Glina befinden.

Sie weist darauf hin, dass im Gebiet von Glina 45 Gebäude aus Spenden gekauft oder gebaut wurden, während der Staat bisher sechs Häuser im gesamten Landkreis gebaut hat, von denen sich nur eines im Gebiet von Glina befindet.

Eine ältere Dame lebt seit dem dritten Winter in einem improvisierten Container, also hat ihr Enkel ihr geholfen, ein Badezimmer zu bauen und mit einen Holzofen zu heizen, aber wenn das Feuer ausgeht, friert sie. Eine andere habe während ihres Lebens im Container 25 Kilogramm abgenommen und sagt, dass sie dort nicht leben könne, aber keine andere Wahl habe. In Majski Poljane leben zwei Kinder in einem Holzhaus voller Mäuse, ebenso wie in Majski Trtnik, wo vier Kinder in einem hölzernen Campinghaus leben.

„Wollen wir, dass alle ausziehen oder sterben?“, fragt Baksic Mitic, mit dem Schluss, dass die Alten sterben werden und die Jungen, die die Möglichkeit hatten, schon weggezogen sind. Sie weist darauf hin, dass Menschen einfach keine Zeit zum Warten haben und dass Familien mit drei oder vier Kindern nicht in Containern sein können.

Die Hindernisse bei der Renovierung von Einfamilienhäusern sind zahlreich, von kompliziertem Papierkram und Antragsverfahren bis hin zu Arbeitskräftemangel, steigenden Preisen für Baumaterialien und eigentumsrechtlichen Beziehungen.

Laut Telegraf zeigt sich das Ausmaß der inflationsbedingten Kostensteigerung am Beispiel eines Holzhauses von 35 Quadratmetern, das vor weniger als zwei Jahren mit Möbeln 85.000 HRK (1 Euro ist etwa 7,5 HRK wert) gekostet hat und jetzt ohne Möbel mindestens 259.000 HRK kostet. Erinnern wir uns mit diesem Video daran, wie das Erdbeben in Kroatien aussah.