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MISSBRAUCHS-VORWURF

Emily Ratajkowski: „Fotograf hat mich sexuell missbraucht“

(FOTOS: Instagram/@emrata)

Das Model mit polnischen Wurzeln, Emily Ratajkowski, erhebt schwere Vorwürfe gegen einen bekannten Fotografen. Er soll sie bei dem Shooting vor acht Jahren sexuell missbraucht und gegen ihre Einwilligung ein Fotobuch mit Halb-nackt- und Nacktfotos von ihr veröffentlicht haben.

In einem Essey für „The Cut” erhebt die 29-Jährige Vorwürfe gegen ihren damaligen Fotografen. Er hatte das amerikanische Model 2012 in sein Haus in die Catskill Mountains eingeladen, um sie in einem unbezahlten Fotoshooting für ein Magazin namens „Darius“ abzulichten. Die damals 20-Jährige erfuhr nach eigener Aussage erst nach ihrer Ankunft, dass der Fotograf, dessen Namen sie auch nennt, sie in Negligés ablichten wollte.

 „Er hat mir gleich nach der Ankunft Rotwein angeboten. Ich wollte reif rüberkommen und habe ihn getrunken. Mir wurde eingebläut, dass ich mir ein Image als hart arbeitendes Model, mit dem man leicht auskommen kann, zulegen muss“, schreibt Ratajkowski in ihrem Bericht. Deshalb machte sie auch mit, als der Fotograf plötzlich vorschlug: „Lass uns es mal nackt probieren.“

Fotograf überredete sie zu Nacktfotos
Als ihre Hüllen schließlich fielen, war es für Ratajkowski so, als würde sie außerhalb ihres Körpers sein: „Ich habe mich selbst dabei beobachtet, wie ich zurück aufs Bett geklettert bin, mich zurückgelehnt und meine Lippen zusammengezogen habe. Ich habe mich darauf fixiert, mir auszumalen, wie ich durch die Kameralinse aussehe. Die Blitze waren so hell und ich hatte so viel Wein intus, dass ich schwarze Flecken vor den Augen hatte.“

Auch während des Fotoshootings soll das Model eine erhebliche Menge Rotwein konsumiert haben was der Fotograf am Ende ausgenützt haben soll: Plötzlich sei es im Raum dunkel geworden, das Licht sei abgedreht worden. „Mir war kalt, ich zitterte und ich schlüpfte unter eine Decke“, so das in London geborene Model. „Er sagte mir: Ich mag diese Fußsache, die du da machst“, erinnert sich Ratajkowski, die ihre Füße aufgrund der Kälte an den seinen gewärmt habe.

Sie habe „die raue Textur seiner Jeans gespürt, die gegen ihre nackten Beine gerieben“ wurde. An das, was danach passierte, würde sie sich noch sehr klar erinnern:

„Ich erinnere mich daran, dass seine Finger plötzlich in mir waren. Immer härter und härter hat er sie in mich gedrückt.“

Es habe ihr „wirklich weh getan.“ Sie habe seine Finger schließlich mit Gewalt aus sich herausgezogen. Daraufhin sei der Fotograf abrupt aufgestanden und weggegangen. Da sie die Nacht in seinem Haus verbrachte, habe sie sich gefürchtet, er könnte wiederkommen, als sie sich schlafen legte.

Nacktfotos gegen ihren Willen veröffentlicht
Jahre später veröffentlichte der Fotograf die intimen Fotos in einem Bildband mit dem Titel „Emily Ratajowski“, ohne ihre Erlaubnis, so das Model. Ratajkowskis Anwälte versuchten, diesen mit dem Argument, dass sie nie einen Freigabevertrag unterschrieben hatte, zu verhindern. Ebenso wie eine Ausstellung dieser Bilder in einer Galerie. Beides vergeblich. Auch auf Instagram habe er Fotos von ihr gepostet, die bei besagtem Shooting entstanden seien.

Fotograf über Ratajkowski: „Wer glaubt denn hier wirklich, dass sie ein Opfer ist?“ (FOTO: Instagram/@emrata)

Laut Angaben des Models, soll der Fotograf die Vorwürfe dementiert haben: „Ihr wisst schon, über wen ihr da sprecht, richtig? Über das Mädchen, dass nackt im Treats!-Magazin war und in einem Robin Thicke-Video nackt herumgesprungen ist. Und ihr wollt wirklich, dass jemand glaubt, sie sei das Opfer?“, soll er gegenüber einem Mitarbeiter des Magazins „The Cut“, gesagt haben. Offiziell hat sich der Fotograf zu den Anschuldigungen bisher noch nicht geäußert.