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Amtsmissbrauch

Erwischt: Post-Mitarbeiter unterschlägt 516 Pakete

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(FOTO: iStock)

In einem bemerkenswerten Fall von Amtsmissbrauch klagt die österreichische Post AG einen 26-jährigen Mitarbeiter der Zustellbasis Mödling an, der zahlreiche Sendungen seiner Kundschaft nicht ausgeliefert haben soll. Der Mann, ein österreichischer Staatsbürger, der seit August 2017 in dieser Position tätig ist, steht im Verdacht, über Jahre hinweg Briefe und Pakete abgefangen und sich unrechtmäßig angeeignet zu haben.

Der aus dem Bezirk Mödling stammende Jugendliche soll seine berufliche Stellung missbraucht haben, um Sendungen, die er zuzustellen hatte, für sich zu nutzen. Laut Polizeiberichten unterließ er bewusst den erforderlichen Scanvorgang vor der Auslieferung, was die Nachverfolgung unmöglich machte und seine Aktivitäten lange Zeit im Verborgenen hielt.

Eingeständnis des Beschuldigten

Während der Ermittlungen durch die Kriminaldienstgruppe Mödling legte der Beschuldigte ein umfassendes Geständnis ab. Er gab zu, dass er von Ende 2019 bis 2023 viele Pakete und Briefe nicht ausgeliefert, sondern stattdessen in seinem Keller gelagert und manchmal auch zerstört oder vernichtet hat. Bei einer Durchsuchung fanden die Beamten zahllose nicht zugestellte Sendungen, deren Ausmaß sie über Monate beschäftigte.

Die Untersuchung förderte zutage, dass der Mitarbeiter nicht nur Sendungen einbehielt, sondern auch in gravierender Weise in die Korrespondenz seiner Kundschaft eingriff. Er vernichtete unter anderem elf Reisepässe und unterdrückte wichtige Rechtsdokumente. Darüber hinaus fälschte er die Unterschriften von mindestens zehn Empfängern.

Konsequenzen für den Beschuldigten

Die genaue Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt. Der 26-jährige Mitarbeiter muss sich nun rechtlich verantworten, nicht nur zivilrechtlich, sondern auch strafrechtlich. Ihm drohen Anklagen wegen Amtsmissbrauchs, Unterschlagung, Urkundenfälschung und anderen Vergehen. Diese Situation zeigt, dass es bei der Postzustellung Probleme mit Sicherheits- und Kontrollmechanismen gibt. Die österreichische Post AG steht unter Druck, ihre internen Abläufe zu überprüfen und zu verbessern, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.