Start Gesundheit
Nachprüfung

Fehlerhafte Befunde: 10.000 Krebsabstriche werden neu geprüft!

(FOTO: iStock)

In einer beispiellosen Aktion mussten in Tirol 10.000 Gebärmutterhalsabstriche einer Nachprüfung unterzogen werden. Das medizinische Labor Innpath, eine Tochtergesellschaft der tirol kliniken, hat diese Entscheidung getroffen, nachdem der Verdacht auf fehlerhafte Befunde durch eine langjährige Mitarbeiterin aufgekommen war.

Das renommierte Pathologie-Institut Innpath, spezialisiert auf die Analyse von Gewebeproben, sieht sich mit Fragen zur Arbeit einer Mitarbeiterin konfrontiert. Die betreffende Expertin, deren Name aus Datenschutzgründen nicht genannt wird, war primär für die Beurteilung von Gebärmutterhalsabstrichen zuständig. Ihre Tätigkeit der letzten eineinhalb Jahre wird nun genauer unter die Lupe genommen, nachdem in einer Stichprobe Auffälligkeiten erkannt wurden.

Bisher wurden 9.000 der insgesamt 10.000 Proben erneut untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass acht Fälle falsch klassifiziert worden waren. Die verbleibenden 1.000 Proben befinden sich noch in der Nachkontrolle.

Nachprüfung vernachlässigt

Im medizinischen Bereich ist das sogenannte Vieraugenprinzip ein gängiges Verfahren, um die Qualität der Diagnosen zu gewährleisten. Bei positiven Befunden schauen also zwei Experten auf die Ergebnisse. Bei negativen Befunden sollte eine erneute Kontrolle von mindestens zehn Prozent der als unauffällig eingestuften Proben stattfinden. Dieser zweite Schritt wurde offenbar von der betroffenen Mitarbeiterin vernachlässigt.

Die falsch klassifizierten Fälle haben natürlich für Aufsehen gesorgt. Milan Pos, Geschäftsführer von Innpath, äußerte sich dazu in der „Tiroler Tageszeitung“: „Die acht Fälle sind nicht erfreulich und eine relevante Zahl.“ Er betonte jedoch auch, dass laut bisherigen Erkenntnissen keine Krebserkrankungen übersehen wurden: „Keine Krebserkrankungen übersehen.“

Die betroffenen Frauen und ihre Gynäkologen wurden umgehend über die Situation informiert. Pos berichtete, dass die bisherigen Rückmeldungen Gott sei Dank keine negativen Folgen bzw. keine Hinweise auf eine Krebserkrankung ergaben.