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„ZWEI-KLASSEN-MEDIZIN“

Frau bekommt dringenden MRT-Termin nur gegen Cash

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(FOTO: iStock)

In Niederösterreich bekam eine chronisch Erkrankte ihre notwendige Behandlung nur gegen eine Zahlung.

Die 35-Jährige leidet an einer chronisch, schmerzhaften Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut und wandte ich an einen Facharzt, um ihre Therapie zu wechseln. Da hierfür aber eine Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig war, stellte ihr der Mediziner eine Zuweisung aus.

Am nächsten Tag ging die Niederösterreicherin an ein großes Röntgeninstitut, um einen Termin auszumachen, bekam als Antwort jedoch, dass ihre Erkrankung nicht lebensbedrohlich wäre und dass das Risiko wegen Covid19 für sie und das Personal zu hoch wäre, weshalb sie nach Ostern wieder kommen sollte. „Ich solle quasi ohne Abklärung die Schmerzen mehrere Wochen einfach weiter aushalten“, so die Dame laut „Heute.at“.

Da die Situation dringend war, erkundigte sich die Frau im Internet nach einem alternativen Institut und stieß auf „MRT privat“ die ihr innerhalb einer Woche einen Termin ausstellten. Als sie zur Untersuchung kam, stellte sie fest, dass sie beim glichen Institut gelandet ist, bei dem sie zuvor per Kassa einen Termin vereinbaren wollte. Lediglich der Ein- und Ausgang waren anders und ihr wurde die Behandlung verrechnet: Ich musste 270 Euro zahlen und vorab unterschreiben, dass es keine Refundierung von der Gebietskrankenkasse gibt. Zwei-Klassen-Medizin wie im Lehrbuch – reine Geldmacherei!“

Zurück beim Facharzt wurde ihr erklärt, dass sie eine Operation machen müsste, diese aber nur das AKH zulassen würde oder die Privatklinik „Goldenes Kreuz“. Dazu vermerkte er laut der Patientin, „dass sich eventuell ein anderer Weg weisen würde“.

https://www.kosmo.at/was-bringen-private-krankenversicherungen/

Die 35-Jährige meinte enttäuscht: „Ich fühlte mich, wie wenn ich am Schwarzmarkt eine Niere kaufen würde. Das österreichische Gesundheitssystem ist seit Corona für mich noch weniger erreichbar als sonst, zumindest nicht auf Krankenschein. Nur mit Geld könnte ich nachhelfen z.B. eine „kleine“ Operation durchführen zu lassen, die aber schmerzfrei machen würde“.

Sie wandte sich nun an die Patientenanwaltschaft Niederösterreich, die gegen das Institut vorgehen werden.