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FASTEN IM CHRISTENTUM

Für die orthodoxe Kirche beginnt die Fastenzeit: Das sind die Regeln

(FOTO: iStock/Ivan Murauyou, Liudmila Chernetska)

Für die serbisch-orthodoxe Kirche und ihre Gläubigen hat die vorweihnachtliche Fastenzeit bereits begonnen und sie dauert 40 Tage an, bevor sie mit dem Empfang der heiligen Kommunion in der Kirche beendet wird. Nun erklären die Priester die wichtigsten Fastenregeln.

Das Fasten ist eine der ältesten zivilisatorischen Institutionen und findet sich in allen vorchristlichen und christlichen Religionsgemeinschaften in der einen oder anderen Form wieder.

Fastenregeln

Viele körperliche Gebrechen haben ihren Ursprung in der Psyche, und psychische Erkrankungen sind häufig eine Folge von körperlichem Unwohlsein oder Krankheit. Diese Erkenntnis, zu der die modernen Wissenschaften nach vielen Irrwegen und Einbahnstraßen gelangt sind, gehört bereits seit Jahrhunderten zu dem Wissen der Kirche, die die Bedeutung vom Fasten für die seelische Balance und ganzheitliche Gesundheit stets hervorgehoben hat.

Das Fasten enthüllt uns die Bedeutung und das heilige Wesen der Nahrung, die wir zu uns nehmen. Erst der bewusste Verzicht auf etwas macht uns für dessen Bedeutung empfänglich.

Der Verzicht auf Fleisch und fette Nahrung während der Fastenzeit folgt gewissen Regeln. Je nach Strenge bzw. Umfang des Verzichts, unterscheiden wir fünf Fastenarten.

  • Gänzlicher Verzicht auf Nahrung und Getränke (gilt für die ersten drei Tage des Ostern-Fastens und an Karfreitag).
  • Rohkost, wobei nur rohes Obst und Gemüse oder Brot und Wasser einmal am Tag eingenommen werden.
  • Wasserfasten bedeutet, dass nur gedünstete und ohne Öl zubereitetes Gemüse gegessen wird. Wasserfasten wird auch „strenges Fasten“ vor der Kommunion genannt.
  • Ölfasten bedeutet, dass die pflanzlichen Lebensmittel mit Öl zubereitet werden dürfen, und es wird zweimal am Tag gegessen. Wein ist ebenfalls erlaubt.
  • Beim Fischfasten ist neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Fisch erlaubt, es stellt das einfachste Fasten dar.

Das Fasten hat nicht nur eine religiöse Bedeutung, sondern trägt auch zur Erhaltung der Gesundheit und Vorbeugung von Krankheiten bei. Zahlreiche Forschungen zeigen, dass viele Krankheiten durch eine nicht ausgewogene Ernährung begünstigt werden. Die während der Fastenzeit erlaubten Lebensmittel entsprechen im Grunde einer veganen bzw. mediterranen Koste. Durch den Verzicht auf Fleisch und tierische Lebensmittel während der Fastenzeit werden die Gesundheit und Widerstandskraft gestärkt.

Für die vorweihnachtliche Fastenzeit vom 28. November bis 7. Jänner gilt: Montags, mittwochs und freitags wird nur gedünstete pflanzliche Kost ohne Zugabe von Öl gegessen. Dienstags und donnerstags darf man mit Öl zubereitete pflanzliche Kost zu sich nehmen, während samstags und sonntags Fischtage sind.