Die kroatische Hauptstadt Zagreb wurde gestern Abend zum Schauplatz eines entsetzlichen Vorfalls, als ein junger Mann mit seinem Mercedes in eine Menschenmenge in der Nähe des Einkaufszentrums Supernova im Stadtteil Buzin raste. Bei dem Unglück wurden fünf Personen verletzt, drei von ihnen schwer, während ein Mann derzeit um sein Leben kämpft.
Die Hintergründe und Umstände des Vorfalls werfen viele Fragen auf und rücken die Szene der getunten Auto-Enthusiasten in den Fokus der Aufmerksamkeit. Der 23-jährige Jan Ehrlich beschleunigte bei einem sogenannten „Car Meet“ plötzlich sein rund 500 PS starkes Fahrzeug, verlor die Kontrolle und raste in Fußgänger sowie anschließend in Autos.
Die tragischen Ereignisse wurden von Augenzeugen gefilmt, welche die Szene in den sozialen Medien teilten. In den Aufnahmen ist zu sehen, wie Ehrlich und sein unbekannter Beifahrer kurz nach dem Unfall aus dem Fahrzeug steigen, jedoch den verletzten Opfern nicht sofort Hilfe leisten.
#Zagreb #Buzin valjda gaseri shvate da je auto opasno oružje.. pic.twitter.com/E9KluWRMyN
— Antonio Raguž (@Rag_antonio) June 16, 2023
Während Ehrlich nach dem Unfall für einige Zeit in seinem Auto sitzen blieb und Vorwürfe von anderen Anwesenden ertrug, entfernte sich sein Beifahrer in die entgegengesetzte Richtung. Eine der anwesenden Frauen ging zwar auf ihn zu, vermutlich um nach seinem Wohlergehen zu fragen, aber es ist unklar, ob der Beifahrer sich aktiv um die Verletzten kümmerte. Inoffiziellen Informationen zufolge wurde der Beifahrer von der Polizei befragt und als nicht Mittäter eingestuft.
Die Zagreber Polizei nahm Ehrlich kurz nach dem Unfall fest und führte vorläufige Tests durch. Dabei wurde weder Alkohol- noch Drogenkonsum festgestellt. Dennoch wurden Blut- und Urinproben entnommen, um das mögliche Vorhandensein unerlaubter Substanzen im Blut zu überprüfen.
Die Polizei teilte in einer außerordentlichen Pressekonferenz mit, dass der Fahrer nach Abschluss der kriminaltechnischen Untersuchung dem Haftrichter übergeben werde und eine Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eingereicht werde.
Der Vorfall ereignete sich während eines Autotreffens, einer Zusammenkunft von getunten Auto-Enthusiasten, auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums Supernova. Solche Treffen stehen laut Polizei unter Beobachtung, und die Ermittlungsbehörden sind über ihre Existenz informiert. Die Untersuchung des Vorfalls wird vom stellvertretenden Staatsanwalt des Bezirksgerichts Novi Zagreb in Zusammenarbeit mit dem Unfallermittlungsteam der Zagreber Polizeidirektion durchgeführt.
Dieser tragische Unfall wirft nicht nur Fragen über die Verantwortung der beteiligten Personen auf, sondern stellt auch die Sicherheit und Regulierung von Autotreffen in den Vordergrund der öffentlichen Diskussion.
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