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VERHANDLUNGEN

GIS-Aus: Das ist das neue Modell

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GIS steht vor dem Aus. (FOTO: iStock)

In Österreich steht derzeit eine wichtige Entscheidung im Rundfunkbereich an: Der ORF-General Roland Weißmann und die Medienministerin Susanne Raab verhandeln diese Woche intensiv darüber, wie es nach dem Aus der Gebühren Info Service (GIS) weitergehen soll.

Die Verhandlungen zwischen Medienministerin Susanne Raab und ORF-Chef Roland Weißmann blieben letzte Woche ohne Ergebnis. In dieser Woche wird weiterverhandelt, um eine Lösung zu finden. Die geplanten Sparmaßnahmen beim ORF haben kontroverse Diskussionen in der Öffentlichkeit ausgelöst, da sie Auswirkungen auf das Programm, das Personal und die Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben könnten.

In Österreich steht der öffentlich-rechtliche Rundfunk ORF vor einer tiefgreifenden Reform. Konkret geht es um die Finanzierung des ORF nach dem Ende der Gebühren Info Service (GIS). Derzeit wird intensiv darüber verhandelt, wie die neue Finanzierung aussehen soll, da auf den ORF massive Einsparungen zukommen werden. Die geplanten Sparmaßnahmen beim ORF haben zu hitzigen Diskussionen in der Öffentlichkeit geführt, da sie befürchten lassen, dass die Qualität des Programms und die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter darunter leiden werden. Die Situation bleibt daher weiterhin spannend.

Am Dienstag wollte sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vor Journalisten nicht auf ein Modell festlegen. Nehammer habe Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) mitgeteilt, dass es „für die Menschen günstiger wird“.

Forderung auf „ORF-Rabatt“

„In Zeiten der Teuerung, wo alle Menschen, die den ORF finanzieren und auch alle Medienunternehmen sparen müssen, muss auch der ORF sparen, denn das Geld für den ORF wächst nicht auf den Bäumen. Erst wenn dies geklärt ist, kann über eine neue ORF-Finanzierungsform diskutiert werden. Dabei ist für mich entscheidend, dass die Menschen in Zukunft weniger als jetzt für den ORF zahlen müssen“, fordert Raab gegenüber Medienvertretern.

Wie aus Insiderkreisen bekannt wurde, hat der ORF-Chef Roland Weißmann in der Verhandlungsrunde vergangene Woche ein massives Einsparungskonzept vorgelegt. Demnach soll der öffentlich-rechtliche Rundfunk verschlankt und digitalisiert werden, um in den nächsten fünf Jahren rund 250 Millionen Euro einzusparen. Das vorgelegte Konzept hat hohe Wellen geschlagen und für Unruhe gesorgt, da befürchtet wird, dass dadurch das Programm und die Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich beeinträchtigt werden könnten. Wie die Verhandlungen in dieser Woche ausgehen werden und welche Auswirkungen die geplanten Sparmaßnahmen auf den ORF haben werden, bleibt abzuwarten.

Mehr Streaming-Möglichkeiten

Wie die österreichische Zeitung „Der Standard“ berichtet, verlangt der ORF im Gegenzug für die geplanten Sparmaßnahmen mehr Möglichkeiten im Streaming-Bereich. Derzeit gibt es hier noch Einschränkungen, zum Beispiel darf der ORF im Regelfall nur Formate nach Rundfunkausstrahlung online zur Verfügung stellen. Auch ist es ihm untersagt, Formate nur für das Streaming zu produzieren. Der ORF fordert daher mehr Flexibilität und Freiheiten in diesem Bereich, um sich den neuen Herausforderungen in der Medienlandschaft stellen zu können. Ob dieser Forderung nachgekommen wird und welche Auswirkungen dies auf den ORF haben wird, bleibt derzeit offen.