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FRAGWÜRDIGES VERHALTEN

„Hallo Oida, hör zu“: Parlamentspräsidentin überrascht mit Aussage

(FOTO: Screenshot/YouTube/24 min sa Zoranom Kesicem)

Vorige Woche fand die konstituierende Sitzung des Parlaments der Republika Srpska statt, nachdem Milorad Dodik und seine Partei SDSN die jüngsten Wahlen gewonnen hatten und die Opposition eine Reihe von Anschuldigungen wegen Stimmendiebstahls erhoben hatte.

Die Sitzung selbst wurde von der Vertreterin seiner Partei, Natasa Radulovic, überschattet, die als älteste Vertreterin die Sitzung leitete. Sie sprach die Kollegen mit „du“ an. Im Vordergrund stand zudem ihre Auseinandersetzung mit zwei Oppositionsvertretern, Nebojsa Vukanovic und seinem Parteikollegen Djordje Vucinic.

Sie forderte Würde auf, sprach aber selbst die Vertreter mit „du“ und mit „Hallo, Junge“, „Hallo, Oida“, „Hast g‘hört“, „Hör auf“ an.

Um die Sache noch verrückter zu machen, forderte Radulovic Würde im Parlament. „In den nächsten Sitzungen wird es Gelegenheit geben, zu reden und zu kämpfen, wenn es nötig ist. Heute belassen wir es dabei“, sagte die Dodik Vertreterin. Sie zeigte „Würde“ auf eine ungewöhnliche Weise.

Das ist längst nicht alles. Nachdem Vukanovic ihr in einer Debatte zum Ausdruck brachte hatte, sie können ihm doch das Wort nicht nehmen, unterbrach sie ihn. „Alles gut, wir haben es verstanden, ich kann das nicht tun. Und du bist von links nach rechts gegangen. Das geht doch nicht. Du musst geradeaus gehen. Aber das regeln wir später“, sagte sie und übergab dann das Wort an Vucinic. Nachdem Vukanovic auf seiner Sprechzeit bestanden hatte, antwortete sie: „Wie viel brauchst du? Ein halbe Stunde? Gut“, sagte sie. Darauf antwortete er, dass nur sie wissen könne, wie viel Zeit er habe.

„Nun, du musst es auch wissen. Du bist ein neuer Abgeordneter, du solltest es ja wissen, wenn du diskutieren und reden willst. Ist okay, ist okay, wir sind fertig. Lass uns nicht duellieren und diskutieren. Komm weiter, los geht’s, nur nach der Tagesordnung. Ansonsten ist das Gespräch beendet“, erwiderte sie.

Das unangenehme Gespräch war damit noch lange nicht zu Ende. Zum Schluss seiner Rede sagte sie ihm: „Komm schon, du bist jung, wir alle verstehen, was du sagen wolltest. Wenn wir Herrn Stevandic wählen, dann kannst du sagen, was du willst und wie du es willst“ Als Vukanovic fragte, wie sie das meint, fing sie an, mit der Hand zu wegzuwinken und antwortete: „Ganz einfach“.

Dem Abgeordneten Vukanovic gegenüber war sie später noch unhöflicher, als sie drohte, ihn rauszuwerfen.

Immer wieder eskalierten die Diskussionen im Parlament und die Kollegen kritisierten das Verhalten der Vertreterin von Dodik. Doch sie sah die Schuld in den Kollegen selbst und kommentierte die Kritik, dass sie genauso nett spreche, wie sich die Abgeordneten verhalten.

Dieses Video löste eine Lawine an Kommentaren in den sozialen Netzwerken aus und allen waren über das Verhalten im Parlament empört.