Start News Chronik
Ermittlungen

Illegaler Leichenhandel aufgedeckt: 4 Festnahmen

(FOTO: iStock/tiero)
(FOTO: iStock/tiero)

Die spanische Stadt Valencia ist Schauplatz eines makabren Verbrechens geworden: Eine Bande von Kriminellen hat sich illegal Zugang zu den Leichen Verstorbener verschafft, um diese an Universitäten zu verkaufen. Dies gab die Polizei am Montag in einer Pressemitteilung bekannt.

Die vier Tatverdächtigen, im Alter zwischen 41 und 74 Jahren, stehen unter Verdacht, Dokumente und Papiere gefälscht zu haben, um in Krankenhäusern und Pflegeheimen an die Körper der Verstorbenen zu gelangen. Wie die spanische Zeitung „El País“ berichtet, wurden sie bereits festgenommen.

Vor allem Verstorbene ohne Angehörige

Die Bande wählte ihre „Opfer“ mit bedrückender Präzision aus. Im Fokus standen Verstorbene ohne Angehörige, insbesondere Ausländer oder Personen, die in prekären Verhältnissen lebten. Das makabre Geschäftsmodell sah vor, die Leichen für jeweils 1.200 Euro an Universitäten zu verkaufen, die sie für Studienzwecke benötigten.

Die Ermittlungen brachten zudem ein skrupelloses Bestattungsunternehmen ans Licht, das in den Fall verwickelt war. Dieses kassierte von Universitäten insgesamt über 5.000 Euro für mindestens elf Leichenverbrennungen, die jedoch nie durchgeführt wurden.

Wichtig für Medizinstudium

Die medizinischen Fakultäten der Universitäten sind auf Leichen angewiesen, um Übungen für die Aus- und Weiterbildung von Medizinern durchführen zu können. In Spanien scheinen trotz Vereinbarungen über Körperspenden nicht genügend Leichname zur Verfügung zu stehen.

Auch in den USA gibt es sogenannte Body Broker, Leichenhändler. Ein Fall, der für Empörung sorgte, war der von zwei Bestatterinnen, die Leichen zerstückelten. Die Teile verkauften sie dann einzeln an Labore.

In Österreich müssen Körperspender noch zu Lebzeiten eigenhändig verfügen, dass ihr Körper der Wissenschaft oder der Anatomie zur Verfügung gestellt wird. Hinterbliebene haben hierzu keine Berechtigung.