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WIRTSCHAFT

In Deutschland gefürchtet in Bosnien gefeiert: Hastors zwiegespaltenes Firmenimperium

(Foto: zVg.)

Der bosnisch-herzegowinische Unternehmer, Nijaz Hastor, hat ein kontroverses Image in Deutschland. Dort wirft man ihm vor Arbeitsplätze zu gefährden, während er gleichzeitig in seiner Heimat schaffen würde.

Der Namen Nijaz Hastor ist in Deutschland längst bekannt. Spätestens nachdem der Bosnier den Weltkonzern VW lahm gelegt hatte. Nach einem Streit zwischen Hastor und dem größten Autokonzern Europas, wurde man auf den Familien-Clan Hastor aufmerksam. Hastor hatte auch Pläne den Deutschen Autozulieferer Grammer zu übernehmen, da er dort als Großaktionär fungiert. Diese scheiterten jedoch. Protestaktionen wurden von den Arbeitern gestartet, da sie um ihre Jobs bangten.

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Der reichste Bosnier, welcher Volkswagen vor einiger Zeit blockiert und somit Titelseiten eroberte, schlug nun wieder zu.

 

Der Deutsche Sender ARD zeigt in einem Beitrag ein anderes Bild des bosnischen Unternehmers. In seiner Heimatstadt, Gorazde, gilt Nijaz Hastor als Hoffnungsträger. In dem vom Krieg zerstören Land ist die Arbeitslosenquote sehr hoch. Der 66-jährige Hastor hat erkannt, wie man dieses Problem etwas dämpfen kann.

In dem er in seine Heimatstadt investierte, schuf er Arbeitsplätze und lockte andere Unternehmer nach Bosnien-Herzegowina. Seine Fabrik Prevent hat vorerst Schutzkleidung hergestellt, nun produziert man hier auch Autositze. In dieser Fabrik arbeiteten 2007 etwa 100 Mitarbeiter, mittlerweile ist die Zahl um das Zehnfache gestiegen. Nijaz Hastor zählt zu den größten privaten Arbeitgebern des Landes.

Mit Stipendien für Studierende investiert der Unternehmer in die Zukunft Bosnien-Herzegowinas. Die „Fondacija Hastor“ ist die größte Stipendienstelle für bosnische Studenten. Derzeit unterstützt er 1860 Studenten finanziell. In seiner Firma beschäftigt er Mitarbeiter, ungeachtet ihrer konfessionellen Zugehörigkeit und trägt damit zu einem friedvollen Zusammenleben in seiner Heimat bei.

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Die Hastor-Familie aus Bosnien hat angekündigt, in der Hauptversammlung den Vorstandsvorsitzenden des Autozulieferes Grammer AG in Deutschland abzuberufen und fünf der sechs Aufsichtsratsposten der Kapitalseite mit eigenen Leuten zu besetzen.

 

Seine Verdienste in Bosnien-Herzegowina weisen daraufhin, dass Hastor kein profitgesteuerter Kapitalist sei. Ob sich sein Image in Deutschland ändern wird, wird sich noch zeigen.