In Indonesien sorgt ein TikTok-Video für Aufruhr, das eine Frau zeigt, wie sie während des Gebets Schweinehaut verzehrt. Ein Verstoß gegen das streng gehandhabte Blasphemie-Gesetz des Landes. Lina M., die Protagonistin des Videos, wurde zu einer Geldstrafe von umgerechnet über 15.000 Euro verurteilt. Mit der Drohung einer Gefängnisstrafe, falls sie die Zahlung nicht leisten kann.
Ein kurzes Video, das Lina M. beim Verzehr von knusprig gebratener Schweinehaut während des Gebets zeigt, hat eine hitzige Debatte ausgelöst. Der indonesische Ulema-Rat MUI, die größte islamische Klerikerorganisation des Landes, bestätigte dem Gericht, dass M.s Verhalten blasphemisch und somit gotteslästerlich sei. In Indonesien, das die weltweit größte muslimische Bevölkerung beherbergt, gelten sowohl Schweinefleisch als auch Alkohol als „haram“, also als religiöses Tabu.
Urteilsverkündung
Lina, die sich selbst als gläubige Muslima bezeichnet, äußerte sich nach der Urteilsverkündung schockiert. „Ich weiß, dass ich Unrecht habe, aber ein solches Urteil habe ich nicht erwartet.“, erklärt sie.
Die harte Reaktion auf Linas Video hat Kritik von Menschenrechtsorganisationen auf sich gezogen. Usman Hamid, Vertreter der Menschenrechtsorganisation Amnesty International in Indonesien, äußerte sich besorgt über die Anwendung des Gesetzes. „Das Gesetz wird missbraucht, um Minderheiten und Andersdenkende zu gängeln. Es verstößt gegen Indonesiens internationale Verpflichtungen in Bezug auf Meinungs- und Religionsfreiheit.“, erklärt Hamid.
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