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Jugendgewalt

Innenminister Karner gründet „Einsatzgruppe“ für Wien-Favoriten

(FOTO: BKA/Valentin Brauneis/wikimedia/Gugerell)
(FOTO: BKA/Valentin Brauneis/wikimedia/Gugerell)

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat in der ZiB2 seine Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, der steigenden Jugendgewalt in Österreich mit verschärften Maßnahmen entgegenzutreten. Um dem entgegenzuwirken, setzt der Innenminister auf die neu gegründete Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität (EJK).

Im Zentrum der Maßnahmen stehen speziell ausgebildete Einsatzgruppen (EJK), die präventiv gegen Jugendbanden und das Führen von Waffen im öffentlichen Raum vorgehen sollen. „Es geht um Jugendbanden. Die müssen wir entwaffnen“, so Karner, der damit eine klare Botschaft an die Öffentlichkeit sendet.

Waffenverbotszonen

Neben den Einsatzgruppen liegt der Fokus auf der Diskussion um Waffenverbotszonen und einer allgemeinen Gesetzesänderung. Diese soll das Mitführen bestimmter Gegenstände im öffentlichen Raum regeln. Karner ist ein Befürworter von „klaren Regeln für alle“ und betont die Notwendigkeit einer landesweiten Lösung, die über die derzeitigen Waffenverbotszonen hinausgeht.

Tichy am Reumannplatz

Am Sonntagabend kam es am Reumannplatz in Wien-Favoriten in der Nähe der Eisdiele Tichy zu einem blutigen Vorfall. Ein 21-jähriger Grundwehrdiener, der Frauen zu Hilfe eilte, die von einer Gruppe Jugendlicher belästigt wurden, wurde zum Opfer einer Messerattacke.

Nach Angaben der Polizei vom Montag reagierten die Jugendlichen auf das Einschreiten des jungen Mannes mit extremer Aggression. Sie attackierten den 21-Jährigen, verfolgten ihn und einer aus der Gruppe zückte ein Messer und stach zu. Das Resultat: Schwere Verletzungen, die eine sofortige medizinische Versorgung erforderten. Trotz der Schwere der Verletzungen bestand jedoch zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr.

15 Jähriger attackiert Pensionisten

Ein weiteres Beispiel für die zunehmende Jugendgewalt liefert ein Vorfall in Bludenz, Vorarlberg. Ein Video, das einen 15-jährigen Jugendlichen zeigt, der auf einen 69-jährigen Mann einschlägt, hat in den sozialen Medien für Entsetzen gesorgt.

Anstieg der Jugenddelinquenz

Die Statistiken des Innenministeriums belegen den Anstieg der Jugenddelinquenz in den letzten Jahren. Während 2013 noch 4.800 Zehn- bis 14-Jährige wegen Straftaten zur Anzeige gebracht wurden, waren es 2022 bereits mehr als 9.500. Bei den 14- bis 18-Jährigen stieg die Zahl der angezeigten Straftaten von 24.800 im Jahr 2013 auf knapp 34.000 im Jahr 2022 an. Die häufigsten Delikte sind Diebstahl, Sachbeschädigung, Körperverletzung, gefährliche Drohung, Einbruchsdiebstahl und Suchtmitteldelikte.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.