Nur kurz nachdem die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) das entsetzliche Attentat in Solingen für sich reklamierte, stürmten Spezialeinheiten ein nahegelegenes Asylheim. Ein Verdächtiger wurde vor Ort festgenommen.

Spezialeinsatzkräfte stürmen Flüchtlingsunterkunft
Am Freitagabend während des „Fests der Vielfalt“ attackierte ein Mann die Feiernden und riss drei Personen brutal aus dem Leben. Sofort leiteten die Polizeikräfte eine großangelegte Fahndung nach dem Täter ein. Am Samstagabend erreichten die Ermittlungen schließlich einen Höhepunkt: Spezialeinheiten durchsuchten ein Asylheim, nur rund 300 Meter vom Ort des Verbrechens entfernt.
Verdächtiger Syrer festgenommen
Laut Informationen der „Bild“ wurde im Rahmen des Einsatzes ein Syrer mithilfe eines Spürhundes festgenommen. Der genaue Zusammenhang des Festgenommenen mit dem Attentat ist derzeit noch ungeklärt. Ein Polizeisprecher zur ARD: „Wir haben Hinweise erhalten, und aufgrund dessen führen wir derzeit polizeiliche Maßnahmen durch.“ Auch ein Spezialeinsatzkommando sei dabei involviert. Der Bereich wurde von einer Hundertschaft abgesperrt, und mögliche Verbindungen zur Tat werden nun geprüft, wie die Polizei weiter mitteilte.
IS bekennt sich zum Attentat
Bereits zuvor hatte sich der IS über seinen eigenen Nachrichtenkanal zu dem Anschlag bekannt. Der Täter sei demnach ein „Soldat des Islamischen Staats“, der „Rache für die Muslime in Palästina“ genommen habe.
Zeugenaussagen und Stand der Ermittlungen
Übereinstimmenden Berichten deutscher Medien zufolge soll der Täter während der Tat „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben. Ein Verletzter bestätigte gegenüber der „Welt“, dass der mutmaßliche Täter aus Solingen bekannt sei und regelmäßig eine örtliche Moschee besuche. Offizielle Bestätigungen seitens der Polizei blieben jedoch „aus ermittlungstaktischen Gründen“ aus.
Opfer und Trauer
Die Polizei identifizierte die Opfer als zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau. Acht weitere Personen wurden verletzt, wobei vier von ihnen nach wie vor in Lebensgefahr schweben.
Am Samstagabend versammelten sich Hunderte Menschen in der Solinger Fußgängerzone, um der Opfer zu gedenken. Sie brachten Blumen und Kerzen mit. Der Solinger Stadtdechant Michael Mohr betonte: „Die Stadt ist heute eine andere als sie gestern war“.
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