Die heftigen Diskussionen um die Islam-Landkarte brechen nicht ab. Nachdem auch in St. Pölten „Islam-Warnschilder“ aufgetaucht sind, hagelte es wieder an Kritik von allen Seiten.
Nachdem mehrere Beteiligte, darunter Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) und Univ.-Prof. Dr. Ednan Aslan Morddrohungen erhielten und unter Polizeischutz gestellt werden mussten, ein Unbekannter illegal ‚Islam-Warnschilder‘ in der Stadt montierte, die offizielle Seite des Projekts vorübergehend gesperrt wurde, meldeten sich nun auch der grüne Koalitionspartner, Kardinal Schönborn und jüdische Vertreter mit kritischen Worten gegenüber der Aktion.
„In einer Zeit, in der viele Umfragen bestätigen, dass die antimuslimische Stimmung in Österreich und in ganz Europa zunimmt“, stigmatisiere die Landkarte alle in Österreich lebenden Muslime als potenzielles Sicherheitsrisiko, erklärte am Donnerstag der Präsident der Konferenz der Europäischen Rabbiner und Oberrabbiner von Moskau, Pinchas Goldschmidt.

Grünen Klubobfrau Sigrid Maurer ist der Meinung, dass die Karte rasch eingestellt werden soll. „Die Karte liegt auf. Es ist ein Projekt eines Universitätsprofessors und dementsprechend ist es außerhalb des Einflussbereichs der Regierung.(…) Ich glaube aber, dass es sehr empfehlenswert wäre, sie runter zu nehmen“, sagt sie am Freitag im „ATV Aktuell“ Interview. Sie halte das Projekt für „schwer verunglückt“.
Auch der höchste katholische Vertreter des Landes, Kardinal Schönborn, ist gegen einen „Generalverdacht“ für Muslime und hält solche Tendenzen für gefährlich. Dass es Radikale gebe, sei kein Grund, die Politik oder die Religion als Brutstätten des Radikalismus zu betrachten. Inzwischen sind auch in St. Pölten weitere „Warnschilder“ aufgetaucht. Die Vorfälle werden allesamt non von der Polizei untersucht.
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