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Beispiel für Humanität

Jurist mit Herz im Kampf gegen die MA35

MAG. DŽIDIĆ führte das Verfahren ein Jahr kostenlos
(FOTO: KOSMO)

Mag. Haris Džidić, ein großartiger Mensch:

Mag. Haris Džidić hat den Rechtsstreit für Irena, Andrej und Jakov etwa ein Jahr lang kostenlos geführt. Was auf den ersten Blick einfach aussah, erwies sich als ziemlich kompliziert.

„Zuerst haben wir eine Beschwerde wegen der Verzögerung durch die MA35 bei der Erteilung des Beschlusses eingelegt, denn diese Institution war sehr im Rückstand, wie viele Bürger in der Vergangenheit feststellen mussten. Allerdings stellte sich heraus, dass der Fall von Frau Irena, die mit einem EU-Bürger verheiratet gewesen war, problematisch war, weil zwischen der Eheschließung und der Scheidungsklage weniger als drei Jahre vergangen waren. Das führte, dem Gesetz entsprechend, zur Entscheidung der Behörde, dass keine Grundlage für die Erteilung einer Aufenthaltsbewilligung bestand”, erklärt uns Herr Džidić den Kern des Problems.

Dass hinter den trockenen Paragraphen ein mitfühlender Mensch steckt, davon können wir uns überzeugen, als wir das tiefe Mitgefühl in Haris’ Stimme hören, während er über den Fall spricht.

Mag. Haris Dzidic
(FOTO: KOSMO)

„Dieser Fall ist meiner Meinung nach spezifisch. Die Hauptperson dieser Geschichte ist nicht Frau Irena und ich bin es auch nicht, sondern es ist Andrej. Er ist ein überdurchschnittlich guter Bub“, sagt Džidić.

,,Wir alle mussten als Ausländer einen Weg gehen, der nicht leicht war. Wir mussten viel Arbeit investieren, um in verschiedenen Bereichen Fortschritte zu erzielen und damit auch die Möglichkeit zu erhalten, hier zu bleiben“

,,Andrej ist erst 14 Jahre alt, aber wenn man mit diesem Jungen spricht, bekommt man den Eindruck, er wäre 30. In seiner Familie hat er mehrere Rollen inne: großer Bruder, verantwortungsvoller Sohn – kurz gesagt: Andrej ist das Familienoberhaupt. Statt seine Kindheit zu genießen, ist er allzu früh erwachsen geworden und hat Verantwortung für seinen Bruder und die Mutter übernommen. Und trotz all dieser Lasten, die er trägt, ist Andrej einer der besten Schüler in seiner Schule”, sagt der erfahrene Jurist.

Durch Haris große Beharrlichkeit und Sachkunde konnte diese fast aussichtslose Situation zum Besseren gewendet werden und kürzlich wurde der Fall abgeschlossen.

„In diesem Gerichtsverfahren war das Besondere, dass wir uns auf die Feststellung ihres Aufenthaltsstatus aufgrund der vergangenen Zeit berufen haben. Wir haben uns, unter anderem, auf Paragraph 55, Abs. 5, NAG und auf den Schutz der Kinderrechte berufen. Andrej ist schon jahrelang in Österreich, ist außerordentlich gut integriert und ein ausgezeichneter Schüler. Es wäre sehr ungerecht gegenüber diesem Buben, wenn er gewaltsam aus diesem System herausgerissen würde, in das er sich so gut eingefügt hat, und nach Bosnien zurückkehren müsste. Etwas Besonderes gibt diesem Fall auch die Tatsache, dass seine Mutter ihre Aufenthaltsbewilligung aufgrund von Andrejs Schulerfolgen und seiner perfekten Integration in die Gesellschaft erhält. Wir erwarten, dass auch der kleine Jakov von der MA 35 ohne große Verzögerung ein Aufenthaltsrecht in diesem Land bekommt”, unterstreicht unser Gesprächspartner.

Džidić hat diesen Prozess ein Jahr lang kostenlos geführt, angetrieben nur von seinem Wunsch, Andrej und damit auch seiner Mutter und seinem Bruder zu helfen. Das hätte er natürlich nicht gekonnt, wenn Mag. Jakob Leinsmer, Inhaber und Leiter der Anwaltskanzlei G & L, nicht so ein humaner Mensch wäre, der seinen Mitarbeiter bei dieser guten Tat unterstützte. Abschließend betont Haris: „Als ich Andrej angeschaut habe, habe ich mich selbst in seinem Alter gesehen. Da hatte ich es auch überhaupt nicht leicht. Ich nutze die Chance, auf diesem Wege denjenigen, die mir geholfen haben, eine Botschaft der Dankbarkeit zu schicken. Ich werde ihnen das niemals vergessen!”

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