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Verhaftung

Kokain-Schmuggel: Touristinnen fünf Wochen unschuldig in U-Haft

Koffer-Reisen
(Foto: iStockphoto)

Zwei junge Frauen, Katina Baja und Zana Paolini, erlebten einen Albtraum, als sie auf einer Europareise in Frankfurt unter dem Verdacht des internationalen Drogenhandels verhaftet wurden. 43 Kilogramm Kokain wurden in ihrem Gepäck gefunden, das von Flughafenpersonal in Brasilien manipuliert wurde. Nach 38 Tagen Haft und einer Untersuchung, die ihre Unschuld bewies, sind sie nun wieder auf freiem Fuß.

Katina Baja und Zana Paolini planten eine dreiwöchige Reise durch Europa. Ihr Weg führte sie von ihrem Wohnort in Gojanija, Brasilien, über Sao Paulo und Frankfurt nach Berlin. Doch in Frankfurt endete ihre Reise abrupt. Sie wurden unter dem Verdacht des internationalen Drogenhandels verhaftet, nachdem in ihrem Gepäck 43 Kilogramm Kokain gefunden wurden.

Diese ganze Erfahrung war ein großer Schock für uns und unsere Familien“, erzählt Zana Paolini, eine Tierärztin, gegenüber The Sun. „Sie brachten mich in einen fensterlosen Raum und sobald ich eintrat, baten sie mich, meine Hände an die Wand zu legen und legten mir Handschellen an, sagend, dass ich verhaftet sei. Ich begann zu fragen, warum sie mich verhaften, aber ich verstand nur das Wort ‚Kokain‘ von dem, was er auf Deutsch sagte.“

Die beiden Frauen verbrachten einen Tag in Haft, bevor sie zur Befragung gebracht wurden. Anschließend wurden sie für 38 Tage in ein Frauengefängnis in der Nähe von Frankfurt gebracht. Es dauerte mindestens vier Stunden, bis wir endlich verstanden, was passiert war, weil sie einen Übersetzer rufen mussten. In diesem Moment erfuhren wir, dass wir etwa 43 kg Kokain in Taschen in unseren Koffern hatten“, fügt Paolini hinzu.

Eine Untersuchung der brasilianischen Bundespolizei enthüllte schließlich, dass die Frauen Opfer eines internationalen Drogenhandelsbetrugs am Flughafen Sao Paulo geworden waren. Sicherheitskameraaufnahmen zeigten, wie Flughafenpersonal ihre angemeldeten Taschen von einem Förderband nahm. Das Personal der Fluggesellschaft, das an der kriminellen Operation beteiligt war, wurde identifiziert und gestand seine Beteiligung. Mindestens 21 Personen wurden bisher verhaftet und die brasilianische Regierung hat ein millionenschweres Programm zur Verbesserung der Sicherheit an Flughäfen gestartet.

Trotz ihrer Rückkehr nach Hause können die Frauen ihr normales Leben noch nicht wieder aufnehmen, da die Ermittlungen in Deutschland noch andauern. Sie raten nun allen Reisenden, ihr Gepäck in Plastikfolie zu wickeln. „Wir sind sicher, dass uns das nicht passiert wäre, wenn unser Koffer geschützt gewesen wäre. Deshalb raten wir allen Reisenden, vorsichtig zu sein. Es geht um viel mehr als nur um einen Koffer. Wir hätten zwanzig Jahre unseres Lebens hinter Gittern verlieren können.“