Die Welt wird unsicherer, und Österreich reagiert: Die Mehrheit der Bevölkerung befürwortet nun eine längere Wehrpflicht. Der Verteidigungswille wächst in Zeiten globaler Krisen.
Die weltweite Sicherheitslage hat sich verschärft, was in Österreich zu einer verstärkten Unterstützung für die Landesverteidigung führt. Besonders bemerkenswert erscheint in der aktuellen Debatte um die Wehrpflicht, dass mittlerweile 51 Prozent der Bevölkerung eine Verlängerung befürworten. Dies geht aus einer repräsentativen Erhebung mit 1.500 Teilnehmern hervor, die das Verteidigungsministerium in Auftrag gegeben hat. Während in Deutschland noch über die mögliche Wiedereinführung des abgeschafften Wehrdienstes diskutiert wird, zeigt sich die österreichische Politik zufrieden mit der Beibehaltung dieser Institution.
Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, wie stark die zahlreichen militärischen Auseinandersetzungen in Europa und darüber hinaus das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung beeinflussen. Während 2023 noch 33 Prozent der Befragten einen bewaffneten Konflikt auf europäischem Boden befürchteten, ist dieser Wert inzwischen auf 41 Prozent angestiegen. Parallel dazu hat sich auch die Sorge vor terroristischen Anschlägen deutlich intensiviert – von 28 auf nunmehr 40 Prozent.
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Bemerkenswert konstant geblieben ist hingegen die Furcht vor einem Atomkrieg, die mit 35 bis 36 Prozent praktisch unverändert blieb, wie Wolfgang Prinz, der für strategische Markt- und Meinungsforschung im Verteidigungsministerium verantwortliche Referatsleiter, erläutert.
Wachsende Akzeptanz
Als positive Entwicklung für das Bundesheer erweist sich die wachsende Akzeptanz der Wehrpflicht, die mittlerweile bei 73 Prozent liegt, sowie die breite Unterstützung für eine verbesserte finanzielle Ausstattung der Streitkräfte, die von 56 Prozent der Befragten befürwortet wird. Auch die persönliche Verteidigungsbereitschaft hat zugenommen: 43 Prozent der wehrfähigen männlichen Bevölkerung wären bereit, im Ernstfall zur Waffe zu greifen.
Eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher betrachtet das Bundesheer als wesentlichen Bestandteil der Gesellschaft.
Aktuelle Bedrohungen
Trotz der gestiegenen Sicherheitsbedenken bleiben laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die Inflation und Migrationsfragen die Hauptsorgen der Bevölkerung. Direkt dahinter folgen jedoch bereits sicherheitspolitische Themen, darunter insbesondere die zunehmende Gefahr durch gezielte Falschinformationen im Internet.
Diese nicht unmittelbar sichtbare Bedrohung wird inzwischen von mehr als der Hälfte der Bevölkerung wahrgenommen.
Ungebrochen hoch bleibt mit 75 Prozent die Zustimmung zur österreichischen Neutralität, betont Tanner abschließend.
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