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COVID-19-MASSNAHMEN

Krisenstabmitglied: „Maskenpflicht im Sommer überdenken“

(FOTO: Medizinische Universität Innsbruck)

Rund ein Monat herrscht in Österreich in Geschäften und im öffentlichen Verkehr die Maskenpflicht. Erst letzte Woche wurden sie ausgeweitet. Ein Mitglied des Krisenstabs äußert Bedenken.

Die niedrigen Infektionszahlen und die Tatsache, dass das Risiko im Freien merklich geringer sei als in geschlossenen Räumen, seien laut Dr. Günter Weiss, Direktor der Uniklinik für Innere Medizin und Krisenstabmitglied, Grund, die Maskenpflicht im Sommer zu überdenken. Er erklärte im Interview für die „ZiB2“ am Donnerstag, dass man Ende Mai „überlegen müsse, ob die Maskenpflicht noch notwendig ist, und wo genau“.

Zudem ist der Experte der Meinung, dass einige Maßnahmen im Freien bereits jetzt überflüssig seien. Als Beispiel nannte er Menschen am Fahrrad, die mit einer Maske herumfahren. Der Mund-Nasen-Schutz mache dann Sinn, wenn man es mit Menschen zu tun habe, die besonders von einer Infektion gefährdet seien.

Warnung vor falschem Sicherheitsgefühl
„Es ist eine irrige Annahme, man sei durch die Maske völlig geschützt, müsste sich weniger häufig die Hände waschen oder müsse keine Distanz zu anderen halten“, warnte der Mediziner. Dies könnte im schlimmsten Fall sogar kontraproduktiv sein, da ein falsches Sicherheitsgefühl entstehe. Er schlägt vor, dass man das Bewusstsein für Hygiene und Abstand in der Bevölkerung noch mehr stärken sollte.

Insofern es zu einem Ende der Maskenpflicht mit Ende Mai kommen sollte, so müssen man laut Weiss selbstverständlich auch weiterhin die Zahl der Neuinfektionen analysieren und betroffene Gebiete unter besonderen Schutz stellen, um eine Ausbreitung des Coronavirus bestmöglich einzudämmen.

Quellen & Links:

ORF-„ZiB2“