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Kroatische Polizei schießt an der Grenze auf Bus – Kinder verletzt

(Foto: zVg.)

Die kroatische Polizei hat einen Kleinbus an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina durch Schüsse aufgehalten. Zwei Kinder wurden schwer verletzt.

In der Nacht auf Donnerstag haben sich an der kroatischen Grenze dramatische Szenen abgespielt. Ein Kleinbus mit illegalen Flüchtlingen wollte die Grenze überqueren. Die Polizei in Srb versuchte mehrfach das Fahrzeug aufzuhalten, doch der Fahrer bremste nicht. Als der Kleinbus eine Straßensperre durchbrach, schossen die Beamten.

Schließlich stoppte der Fahrer den Kleinbus und flüchtete in den Wald. Die Polizei vermutet, dass er nach Bosnien-Herzegowina flüchtete. Er ließ den Kleinbus samt 29 Personen stehen. Durch die Schüsse wurden zwei Kinder verletzt, berichtet „index.hr“. Ein zwölfjähriges Mädchen und ein Junge werden im Krankenhaus der Adriastadt Zadar behandelt. Sie sind nach Angaben von Ärzten außer Lebensgefahr. Mindestens zehn weitere Flüchtlinge mussten ärztlich behandelt werden.

Die Balkan-Fluchtroute durch Bosnien-Herzegowina und Kroatien wird immer häufiger genutzt. Das Verhalten der Beamten durch den Schusswaffengebrauch kritisierte der kroatische Ministerpräsident, Andrej Plenkovic, dass dies vermutlich unangemessen war.

Derzeit wird nach dem Fahrer des Kleinbusses gefahndet. Er soll bosnischer Staatsbürger sein. Laut kroatischen Medien fuhr der Mann einen Ford Transit mit Wiener Kennzeichen.

Nach der Schließung der Balkanroute über Griechenland, Mazedonien, Serbien und Ungarn versuchen geflüchtete Menschen auf andere Strecken auszuweichen. Seit Jahresbeginn sind in Bosnien-Herzegowina 3.500 Menschen angekommen. Der Großteil zog weiter nach Mitteleuropa.