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Unglaublich

Kroatischer YouTuber erhält Morddrohungen nach Fußball-Video (VIDEO)

Whatsapp, Youtube und Instagram dominieren bei jüngeren Nutzern. (Foto: iStock)

In Zeiten, in der Hasstiraden in den sozialen Netzwerken Normalität sind, zeigt sich auch noch oft der klassische religiöse Fundamentalismus, der zur ernsthaften Bedrohung werden kann.

Genau das ist dem berühmten kroatischen YouTuber Ivan Rada passiert, der online besser als Malajksi Tapir bekannt ist.

Rado veröffentlichte nämlich ein Video, in dem er die Gruppen der WM analysierte und sich kurz auf Saudi-Arabien bezog und die Flagge kommentierte, die er unter anderem lobte und sagte, dass er sie seit seiner Kindheit mag.

„Der Kontext war, dass es eine meiner Lieblingsflaggen ist, obwohl sie objektiv vielleicht nicht schön ist. Ich sprach über die grüne Farbe der Flagge, über das Symbol des Schwertes und über die Botschaft darauf, wo ich sagte, dass mich all diese Details nicht interessieren, denn vom Design her ist die Weltflagge subjektiv großartig für mich“, erklärte Ivan.

Morddrohungen

Einige wollten jedoch seine Aussage aus dem Zusammenhang reißen (behaupten, er hasse Muslime) und es gelang ihnen offenbar, denn nachdem die Videos auf TikTok verbreitet wurden, erhielt der YouTuber in den Kommentaren sowie in privaten Nachrichten zahlreiche Morddrohungen.

„Dieses ‚die Details interessieren mich nicht‘ wurde von bestimmten religiösen Kanälen auf TikTok und Instagram herausgeschnitten, sodass es unmöglich ist zu verstehen, wovon ich spreche, und über das Video wurde in großen, fetten Buchstaben ‚MALAYAN TAPIR HATES MUSLIMS‘ gesetzt.“

Leider prüfen nur wenige Menschen im Internet die tatsächlichen Fakten und der Hass, der verbreitet wird, fängt viel mehr Feuer als die Liebe und das Glück.

„So begann die Lawine von hässlichen Kommentaren und Mord- und Todesdrohungen“, erklärte Rado und fügte hinzu: „Die Drohungen gingen auch in privaten Nachrichten weiter. Morddrohungen, der Wunsch, mich umzubringen, Menschen, die beten, dass das Böse mich so schnell wie möglich finden wird. Sie können sich nicht vorstellen, was Menschen sich ausdenken und dann schreiben können. Vor allem, wenn ich mich in sechs Jahren und 1200 Videos noch nie in einer solchen Situation befunden habe. Mein Kanal ist voller Positivität und die Leute wissen, dass sie sich gut fühlen werden, wenn sie meine Videos einschalten. Aber offensichtlich gibt es manchmal andere Leute auf dem Kanal, nicht nur einen Teil meiner Community, die das nicht verstehen und die ihren Hass und Unzufriedenheit, die sie in sich verbergen, auf der ganzen Welt verbreiten müssen.“

Rado ist übrigens seit der zweiten Klasse Gymnasium beim Roten Kreuz, er hat seinen Master in Krankenpflege absolviert und ist regelmäßiger Blutspender: „Vor ein paar Wochen habe ich zum 43. Mal in meinem Leben Blut gespendet, und man weiß, dass das Blut nicht entscheidet, wem es das Leben rettet. Daran glaube ich auch, dass wir als Menschen für alle da sein müssen. Woran jemand glaubt, welche Hautfarbe er hat oder wen er liebt, all das ist nicht wichtig, wenn man ein gutes Herz hat.“

Große Unterstützung von Followern

Rado, der Tausende Follower:innen zählt, konnte trotz des Hasses und dem Versuchs ihn in ein schlechtes Licht zu rücken, auf die Unterstützung seiner gut gesinnten Follower:innen zählen, die seine Arbeit seit Jahren kennen und verfolgen.

Er möchte nicht alles vergessen und unter den Teppich kehren: „Ich möchte nicht, dass diese Geschichte einen Schluss und ein Ende hat. Ich möchte, dass diese Geschichte der Anfang ist. Der Anfang für mehr Sicherheit im Internet, dem Beginn einer noch intensiveren Förderung von psychischer Gesundheit. Ich möchte, dass dies ein Wendepunkt ist, an dem die junge Welt keine Angst haben muss, ob sie jemanden hat, an den sie sich wenden kann, und was zu tun ist, wenn jemand sie im Internet bedroht. Ich möchte, dass dies ein Beispiel für alle ist, dass die Liebe das Böse besiegt.“