Nach einer Woche des Schulbetriebs in Wien, öffneten auch in Kärnten die Schultore wieder. Jedoch fand der Schulstart in der Mittelschule St. Ursula in Klagenfurt unter ungewöhnlichen Umständen statt. Eltern und Schüler wurden mit einer neuen Kleiderordnung konfrontiert, die den üblichen Schulstart-Informationen beigefügt wurde.
In der Mitteilung der Schule hieß es konkret: „Keine Jogginghosen, Hotpants, Leggings, keine zu kurzen, beziehungsweise bauchfreien Shirts oder Shirts mit Spaghetti-Trägern, etc. Für Röcke und kurze Hosen gilt nicht kürzer als eine Handbreite über dem Knie.“ Diese neu ins Leben gerufene Regelung scheint auf den ersten Blick aus einer vergangenen Zeit zu stammen, doch der Direktor versichert, dass diese Kleiderordnung keineswegs neu ist, sondern lediglich nun erst verschriftlicht wurde.
„Es geht darum, dass die Kinder ordentlich angezogen in die Schule kommen“, erklärt er gegenüber der „Kleinen Zeitung“. Sanktionen für unangemessene Kleidung seien jedoch nicht zu befürchten. „Klar ist, wir schicken niemanden nach Hause, weil er nicht ordentlich angezogen ist“, betont der Schuldirektor.
Bekleidungsregeln als überzogen?
Eine Mutter einer betroffenen Schülerin aus der dritten Klasse und ihre Tochter empfinden die neuen Bekleidungsregeln als überzogen. Die Schülerin beklagt, dass sie nur mehr „alte Männerhosen“ tragen dürfe. Huber stellt jedoch klar, dass es keinesfalls seine Absicht sei, jemanden zu diskriminieren. Er führt weiter aus, dass der vergangene Sommer gezeigt habe, dass knappe Outfits der Mädchen „nicht förderlich für das Arbeitsklima“ seien, ohne jedoch nähere Details zu nennen.
Raphael Schmid, Kinderbeauftragter des Landes Kärnten, äußert gegenüber der „Kleinen Zeitung“ seine Bedenken hinsichtlich der neuen Kleiderordnung: „Dass Bekleidungsvorschriften der geeignetste Hebel zur Veränderung des Schulklimas wären, ist aus meiner Sicht kritisch zu hinterfragen.“ Schmid plädiert stattdessen für Kommunikation und präventive Arbeit, um sexuelle Grenzverletzungen zu verhindern.
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