Start News Chronik
Legionellen

Legionellen-Infektion im Wiener AKH: Tragischer Todesfall

(FOTO: wikimedia/GuentherZ)
(FOTO: wikimedia/GuentherZ)

Im Wiener AKH kam es zu einem bedauerlichen Vorfall, der die Medizinbranche in Aufruhr versetzt. Eine 82-jährige Patientin verstarb infolge einer Legionellen-Infektion, wie das Krankenhaus gegenüber „ORF Wien“ mitteilte. Das Krankenhaus unterstreicht jedoch, dass trotz des tragischen Vorfalls alle Sicherheitsprotokolle befolgt wurden.

Die Patientin, die seit fast drei Wochen wegen einer schweren neurologischen Erkrankung auf der Neurochirurgiestation des AKH behandelt wurde, infizierte sich mutmaßlich beim Duschen im Krankenhaus. Wenige Tage nach Ausbruch einer Lungenentzündung verstarb sie. Davon können wir sicher ausgehen, dass die Legionellen-Infektion zum tödlichen Ausgang des Verlaufes geführt hat“, bestätigte Gabriela Kornek, Direktorin des AKH Wien.

Die Legionellen, unsichtbare Feinde im Wasser

Die Legionellose, auch bekannt als Legionärskrankheit, ist eine schwere und oft tödlich verlaufende Lungenentzündung, verursacht durch Legionellen. Diese Bakterien sind natürliche Bewohner unserer Wasserquellen und vermehren sich rasant bei Temperaturen zwischen 25 und 50 Grad. Erst bei Temperaturen über 60 Grad sterben sie ab. Die Ansteckung erfolgt in der Regel über das Einatmen von feinen Wassertröpfchen. Besonders immungeschwächte Personen sind gefährdet.

Die Symptome reichen von Fieber und Atemnot bis hin zu Durchfall. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis zehn Tage.

Reaktionen und Maßnahmen des Krankenhauses

„Der Verlauf weist schon darauf hin, dass es bei uns gewesen ist“, so Kornek. In Reaktion auf den Vorfall wurden umgehend Maßnahmen ergriffen: Wasserproben wurden gezogen, die Bereiche, in denen die Patientin sich gewaschen hatte, gesperrt und ein strikter 14-seitiger Legionellenplan eingehalten. „An diesen halten wir uns strikt“, betonte die AKH-Direktorin.

Um die Bakterien abzutöten, wurde das Leitungssystem mit einer hohen Wassertemperatur über 72 Grad gespült. Die Wasserproben werden derzeit noch ausgewertet.

Trotz des tragischen Vorfalls betont Alexander Indra, Leiter des Instituts für medizinische Mikrobiologie und Hygiene in der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), dass eine Ansteckung in einem Krankenhaus aufgrund der hohen Sicherheitsmaßnahmen „extrem selten“ sei.

Die Direktorin des AKH unterstrich, dass für andere Patienten keine Gefahr bestehe. Trotz des tragischen Todesfalls bleibt das Wiener Krankenhaus ein Ort, an dem tagtäglich Leben gerettet wird und an dem Sicherheit und Hygiene oberste Priorität haben.