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Mails zwischen Identitären-Chef und Christchurch-Attentäter öffentlich gemacht

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(FOTO: zVg., Wikimedia Commons/Martin MAGA)

Wie die „ZiB2“ am Dienstag berichtete, sollen der Identitären-Chef Martin Sellner und der Attentäter von Christchurch in engerem Kontakt gestanden haben als bisher bekannt war.

Sellner soll Brenton Tarrant, dem Schützen der Anfang März im neuseeländischen Christchurch einen Anschlag auf Moscheen verübt hat und dabei 50 Menschen getötet wurden, angeboten haben, sich auf einen Kaffee oder Bier zu treffen, wenn zweiterer mal in Wien sei.

Bereits im Vorfeld wurde heftig über die Reisen und Kontakte des Christchurch-Attentäters durch Europa diskutiert. Unter anderem wurde ihm Nähe zu rechtsextremen Kreisen in mehreren Ländern nachgewiesen. Tarrant soll außerdem auf „Pilgerreise“ gegangen sein, um für seine Ideologie historisch wichtige Schlachtfelder zu besuchen. Unter anderem verehrte der Attentäter serbische Heldenfiguren der Geschichte und Kriegsverbrecher aus dem Jugoslawienkrieg. (KOSMO berichtete)

Verbindung zu Österreich
Kurz darauf wurde bekannt, dass der Australier vergangenes Jahr 1.500 Euro an Martin Sellner in Form einer Spende überwiesen haben soll. Kurz darauf berichtete das deutsche Medium „t-online“, dass auf Tarrants Facebook-Profil Bilder von Wien, Kärnten, Salzburg und Innsbruck zu finden gewesen waren. Gegenüber der „Kronen Zeitung“ bestätigte das österreichische Innenministerium diese Infos. Es sei so gut wie sicher, dass sich der Australier in Österreich aufgehalten habe. (KOSMO berichtete)

Nach dem Anschlag in Christchurch durchsuchte das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Martin Sellners Wohnsitz und leitete ein Verfahren wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung ein.

Sellner gestand damals, eine Spende erhalten und sich bei Tarrant via E-Mail bedankt zu haben. Gleichzeitig betonte der Identitären-Chef jedoch, dass er keinen weiteren Kontakt zum Christchurch-Attentäter gehabt haben soll. Sellner gab jedoch zu, dass er sich mit dem Mann auf einen Kaffee getroffen hätte, wenn dieser ihn bei seiner Österreich-Reise angeschrieben hätte.

Die bestätigt nun auch ein E-Mail, welches gestern publik gemacht wurde. Laut „ZiB“ schrieb Sellner: „Wir sollten auf einen Kaffee oder Bier gehen, wenn du in Wien bist.“