In Österreich sorgen die Frühjahrslohnverhandlungen für spürbare Gehaltserhöhungen. Zahlreiche Branchen profitieren von den neuen Vereinbarungen.

In Österreich laufen derzeit die Frühjahrslohnverhandlungen, bei denen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter über neue Gehälter und Kollektivverträge sprechen. Diese Verhandlungen bringen für viele Beschäftigte im Land Gehaltserhöhungen.
Ab März erhalten rund 9.000 Mitarbeiter der PROPAK-Industrie eine Gehaltserhöhung von 2,9 Prozent, die sowohl die aktuellen als auch die Kollektivvertragslöhne umfasst. Die Erhöhung orientiert sich an der Inflation des Vorjahres. Lehrlinge in dieser Branche profitieren von Einkommenssteigerungen zwischen 3,9 und 2,9 Prozent, während Zulagen um bis zu 3,9 Prozent steigen. Der neue Kollektivvertrag tritt am 1. März 2025 in Kraft und gilt für ein Jahr. Der Mindestlohn in der PROPAK-Industrie wird von 2.300 auf 2.366,70 Euro brutto monatlich erhöht, was ein Jahresplus von 933,80 Euro inklusive Sonderzahlungen bedeutet. Netto ergibt sich ein monatlicher Zuwachs von 55,45 Euro beziehungsweise 770,53 Euro jährlich.
Lohnerhöhungen
In der Stahlindustrie wurde eine Lohnerhöhung von 3,33 Prozent vereinbart, basierend auf einer rollierenden Inflation von 2,83 Prozent plus einem halben Prozent. Der neue Mindestlohn beträgt hier 2.191,04 Euro brutto pro Monat. Auch in der Zuckerindustrie gibt es ab März eine Gehaltserhöhung von 3,33 Prozent, mit einem neuen Mindestlohn von 2.222,55 Euro monatlich.
Im gewerblichen Friedhofsgärtnereibetrieb steigen die Löhne ab März um 2,9 Prozent, während Lehrlinge eine Erhöhung von 3,1 Prozent erhalten. Der neue Mindestlohn liegt bei 1.885,33 Euro brutto. Im Versicherungswesen steigen die kollektivvertraglichen Gehälter ab dem 1. März 2025 im Innendienst um 2,9 Prozent plus 19,50 Euro, im Außendienst um 3,6 Prozent. Die Gewerkschaft GPA berichtet, dass etwa 27.000 Beschäftigte von einer Gehaltserhöhung von bis zu 207,50 Euro profitieren.
Ab Mai werden die Gehälter im Baunebengewerbe um 2,84 Prozent angehoben, was für etwa 60.000 Mitarbeiter einen Zuwachs bedeutet. „Bei einem Pflasterer entspricht das einer Lohnerhöhung von 1.360 Euro pro Jahr“, so die Gewerkschaft BAU-HOLZ. Für die Bauindustrie und das Baugewerbe wurde ein Lohnplus von 2,7 Prozent festgelegt, was für einen Facharbeiter ein Plus von 1.280 Euro brutto jährlich bedeutet. Der neue KV-Mindestlohn in der Bauindustrie beträgt 2.786,58 Euro brutto pro Monat, während der Mindesteinstiegslohn für Facharbeiter 3.271,35 Euro beträgt. Diese Erhöhungen treten ab Mai 2025 in Kraft.
Gehaltserhöhungen
Ab Mai profitieren auch 225.000 Beschäftigte in der Gastronomie und Hotellerie von einer Gehaltserhöhung, die im Vorjahr mit 1,0 Prozent über der Jahresinflation vereinbart wurde. Zuletzt wurden die Löhne und Gehälter in dieser Branche im Mai 2024 um 6,0 Prozent und im November 2024 um 2,0 Prozent erhöht. Prognosen zufolge dürften die Bezüge ab dem 1. Mai 2025 um etwa 3,0 Prozent ansteigen.
Weitere Lohnerhöhungen sind ab diesem Monat für viele Beschäftigte, wie etwa in der Mineralölindustrie, vorgesehen, während die IT-Branche ab Juli von Anpassungen profitieren wird. Detaillierte Informationen zu den Erhöhungen sind auf Finanz.at verfügbar.
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