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UNANGENEHM

Mundgeruch – Woher er kommt und wie du ihn ein für allemal loswirst!

mundgeruch
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Untersuchungen zeigen, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung unangenehmen Mundgeruch oder Halitose hat. Die zweite Hälfte der Menschheit hat ein Problem bei Gesprächen mit der ersten. Die Ursachen dieses unangenehmen Phänomens sind vielfältig, aber es gibt Lösungen.

Fachleute stellen fest, dass die Quelle des unangenehmen Mundgeruchs bei 87 % der Menschen in der Mundhöhle liegt (intraorale Halitose). Die Ursachen sind vielfältig und dabei oft gutartig und leicht zu beheben.

• Zahnbeläge (Plaque) bilden sich an schwer zugänglichen Stellen sowie auch zwischen den Zähnen, wo sich in den angesammelten Speiseresten Bakterien entwickeln und später auch Zahnstein. Die fachgerechte Entfernung der Beläge kann vielleicht auch den schlechten Atem beheben.
• Beläge auf der Zunge sind eine hervorragende Lebensgrundlage für Bakterien, und die Folge ist ein fauliger Geruch aus dem Mund. Gründliche Mundhygiene ist das einzige Mittel dagegen.
• Karies bzw. Löcher in den Zähnen und im Zahnschmelz sind ein hervorragender Ort für die Entwicklung von Bakterien. Daher ist der Mundgeruch schon kurz nach dem Zähneputzen wieder spürbar.
• Gingivitis, d.h. eine leichte Zahnfleischentzündung, erkennt man auch an schlechtem Atem, aber mit regelmäßiger und gründlicher Oralhygiene kann man ihr beikommen.

Meistens liegt die Quelle von Mundgeruch in der Mundhöhle, aber auch gewisse organische Störungen können die Ursache sein.

• Parodontose ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch mangelhafte Mundhygiene oder aufgrund von Krankheiten (Diabetes) entsteht, und die Bakterien, die sich in den sogenannten parodontalen Taschen sammeln, rufen eine starke Halitose hervor.
• Abszesse und Fisteln bzw. Entzündungsprozesse in den Wurzelkanälen der Zähne verursachen Schmerzen und Eiterungen, die natürlich auch einen unangenehmen Geruch mit sich bringen.
• Eine Zahnprothese, die nicht fixiert ist, muss einmal täglich gründlich gereinigt werden, denn hier sammeln sich bevorzugt Speisereste an.
• Der Genuss von Zwiebeln, Knoblauch, Alkohol, Zigaretten und Kaffee verursacht unangenehmen Mundgeruch.
• Verminderte Speichelbildung führt dazu, dass der Mund trocken wird. Dazu kommt es infolge von Schnarchen, Schlafen mit offenem Mund sowie aus Altersgründen. Auch einige Erkrankungen der Speicheldrüsen führen zum Austrocknen des Mundes, d.h. zu Problemen beim Sprechen und Kauen und auch zu unangenehmem Mundgeruch.

• Entzündungen der Mundschleimhaut rufen vor allem bei Kindern Infektionen hervor, die mit einem fauligen Geruch einhergehen.
• Bakterien, die für übertragbare Geschlechtskrankheiten typisch sind, verursachen schwere Beschädigungen der Mundschleimhaut, was zu einem sehr unangenehmen Mundgeruch führt.
• Bei Mandelentzündung entstehen, vor allem wenn sie chronisch ist, Beläge, die unangenehm riechen.
• Auch Tumore im Mund und Hals können Ursachen einer Halitose sein.
• Infektionen mit dem Pilz Candida können anhaltend und lästig sein und gehen mit einem unangenehmen Mundgeruch einher.

WICHTIG! Keine Bonbons und süßen Kaugummis verwenden!

Aber das ist noch nicht alles!
Die Ursache schlechten Atems kann nicht nur im Mund, sondern auch in anderen Teilen des Organismus liegen (extraorale Halitose). Wenn der unangenehme Geruch auch aus der Nase kommt, kann der Grund der Halitose in der Nasenhöhle oder im Hals liegen. Manchmal handelt es sich um eine schwere Erkrankung, aber meistens sind es nur Folgen von aggressiver Diät oder Fasten, von Nasenpolypen sowie von Fremdkörpern in der Nasenhöhle, was vor allem bei Kindern vorkommt.

Unangenehmer Atem kann auf eine chronische Nebenhöhlenentzündung, chronische Erkältung, Bronchitis, Lungenentzündung, aber auch auf häufigen Drogenkonsum hinweisen. Einzelne Medikamente begünstigen das Auftreten von Bakterien und Pilzen in der Mundhöhle und das Austrocknen des Mundes, was wiederum zu einem unangenehmen Geruch führt.

Viel seltener, als man früher glaubte, kommt die Halitose aus dem Magen. Sodbrennen ist schon an sich unangenehm, führt aber auch zu einem säuerlichen Atem. In der Speiseröhre können Schleimhautbeutel entstehen, in denen Speisereste verbleiben, die einen sehr unangenehmen Geruch verursachen, während Tumore und chronische Entzündungen viel seltener die Ursachen sind.

Halitose ist ein Begleitsymptom systemischer Erkrankungen wie Leberzirrhose, Nierenversagen und ungeregelten Diabetes. Bei Frauen kommt es während der Menstruation, der Schwangerschaft und in der Menopause zu hormonellen Veränderungen, die auch einen unangenehmen Mundgeruch auslösen können.

Was tun gegen Halitose?
Regelmäßige Mundhygiene und Kontrollen beim Zahnarzt sind der erste und wichtigste Schritt zur Verhinderung der Entstehung von Mundgeruch. Zungenhygiene ist sehr wichtig und kann mit einem besonderen Schaber durchgeführt werden, wobei aber auch die Entfernung von Belägen mit einer normalen Zahnbürste gute Resultate bringt. Zahnseide sollte man ebenfalls täglich verwenden.

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Zungenbeläge werden mit einem speziellen Schaber entfernt. (FOTO: iStockphoto)

Sollte die Halitose von Magenproblemen herrühren, empfiehlt es sich, eine Kaffeebohne zu kauen. Gute Ergebnisse ergibt auch das Kauen von Anis- oder Fenchelsamen, und nach dem Genuss von Knoblauch verhilft ein Blatt frischer Petersilie wieder zu einem angenehmen Atem. Beruht der schlechte Atem auf einem trockenen Mund, kann man ihn mit Zitronensaft erfolgreich bekämpfen, denn dieser stimuliert die Funktion der Speicheldrüsen.

Mundspülungen mit einer antibakteriellen Lösung können die Entwicklung von Mikroorganismen verhindern und den Atem zumindest ein bisschen frischer wirken lassen. Salbeitee ist ein bewährtes Hausmittel für Probleme mit der Mundhöhle, mit ihm sollte man Mund und Hals möglichst häufig ausspülen.

Wichtig!
Pfefferminzbonbons und süße Kaugummis sind absolut nicht zu empfehlen, weil sie Kohlenhydrate enthalten, die die Bakterienbildung im Mund und damit auch den unangenehmen Atem fördern.

Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.