Der Zwischenfall von vergangenem Donnerstag, bei dem ein Streit zwischen einem Lehrer und seinen Schülern eskalierte, schlägt nun hohe Wellen. Sowohl Facebook-User als auch Politiker solidarisieren sich mit der suspendierten Lehrkraft.
In den vergangenen Tagen kamen Videoaufnahmen aus der HTL Ottakring in die Öffentlichkeit, die zeigen, wie sich störrische Jugendliche gegenüber ihrem Lehrer verhalten. Neben verbalen Angriffen auf den Professor tanzten sie den Balkan-Reigen „Kolo“ um ihn und drehten mitten in der Klasse eine Zigarette.
Zu viel für den Lehrer, der sich gegen seine Schüler verbal zur Wehr setzt. Der Streit zwischen ihm und einem jungen Mann aus der Klasse eskaliert jedoch so sehr, dass der Lehrer ihn daraufhin bespuckt. All dies wurde, wie bereits erwähnt, mit einem Smartphone aufgenommen und ins Netz gestellt. (KOSMO berichtete)
„Der Lehrer hat hier eindeutig eine Grenze überschritten, die er nicht hätte überschreiten sollen“, so der Direktor der HTL Ottakring Johannes Bachmair gegenüber „Heute“.
Grund für die Auseinandersetzung sei laut Schulleitung ein „nichtiger Anlass“ gewesen. Ebenso sei nicht festzustellen, wer den Streit begonnen habe.
Lawine losgetreten
Der Vorfall in der Wiener HTL löste auf Facebook zahlreiche Diskussionen aus. Während sich viele mit dem Lehrer, der aufgrund des Zwischenfalls suspendiert wurde, solidarisierten, so sprechen andere wiederum davon, dass er nicht ordnungsgemäß gehandelt hat.
Nun wurde auf Facebook eine „Petition“ gestartet, die den Rücktritt der Schulleitung der HTL Ottakring fordert. In nur wenigen Tagen sammelte die Social Media-Seite mehr als 10.000 „gefällt mir“-Angaben. Dem nicht genug, behaupten die Administratoren von „Wir fordern: Rücktritt der Direktion der HTL Ottakring“, dass die Schüler von anderen Lehrkräften zum Mobbing angestiftet wurden. Eine Behauptung, die dem Fall eine besonders skandalöse Wende gibt, insofern diese der Wahrheit entspricht.
Politiker melden sich zu Wort
In nur wenigen Tagen schlug der Vorfall in der HTL auch Wellen in der Politik. Unter anderem schrieb der Nationalratsabgeordnete Efgani Dönmez (ÖVP), der einige der Videos unzensiert ins Netz stellte, dass der Lehrer von den Medien als problematisch dargestellt werde, was nicht der Wahrheit entspreche. „Nicht der Lehrer gehört suspendiert, sondern alle Schüler, welche zu dieser Stimmung in der Klasse beitragen! Derartiges Verhalten hat an einer Schule nichts verloren. Wer sich so verhält, sollte auf eine Baumschule oder in den Zoo!“, so Dönmez weiter.
Unterstützende Worte für den Lehrer hatte auch der BZÖ-Wien-Chef Schwingenschrot. Er sei bereit, dem suspendierten Professor einen Top-Anwalt zur Seite zu stellen. „Parteianwalt Wolf Georg Schärf steht kostenlose Rechtsberatung“ zur Verfügung“, schrieb Schwingenschrot in einer Aussendung.
Auf der anderen Seite meint Klubobmann der Wiener NEOS, Christoph Wiederkehr, dass diese Vorfälle die Wiener Bildungspolitik aufrütteln müssen. Er fordert an jeder Wiener Schule Sozialarbeiter, die für ein friedliches Zusammenleben zwischen Lehrern und Schülern sorgen sollen.
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