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Trauerfeier

Österreich verabschiedet sich von Richard Lugner – Auch live im TV

RICHARD_LUGNER
(FOTO: EPA/Daniel Novotny)

Am 12. August hat Richard Lugner, der berühmte Wiener Baumeister, für immer die Augen geschlossen. Seine Familie hat sich seither intensiv um die Vorbereitung der Trauerfeierlichkeiten gekümmert, die am 31. August im Wiener Stephansdom beginnen sollen.

Lugner, der nichts dem Zufall überließ, hatte genaue Vorstellungen für seinen letzten Abschied – und seine Wünsche wurden respektiert.

Eingehender Start im Stephansdom

Der Tag der Trauerfeier startet früh, um 8 Uhr morgens, mit dem Empfang des Sarges im Lugner-City-Rot am Riesentor des Stephansdoms. In aller Stille wird der Sarg dann in das Innere des Doms getragen. Sobald der Sarg die Sakristei erreicht, ertönt die Christophorusglocke, die den Beginn der Zeremonie ankündigt.

Der Sarg wird über dem Lerchenwappen aufgebahrt, zunächst ohne Sargwache. Dompfarrer Toni Faber leitet mit Glockengeläut die liturgische Eröffnung ein, begleitet von liturgischen Gesängen von Thomas Dolezal. Die Zeremonie wird mit Gebeten, Weihwasser und Weihrauch fortgeführt.

Persönliche Verabschiedung und Trauerstunde

Um circa 8:15 Uhr wird die Sargwache aufgestellt und die öffentliche, persönliche Verabschiedung ist für die nächste halbe Stunde vorgesehen. Besucher können über den Mittelgang bis zur Vierung treten und dann durch die Adlertorhalle den Dom verlassen.

Die Trauerstunde beginnt um 9 Uhr. Dompfarrer Toni Faber führt durch die Zeremonie, dabei wird er ein schlichtes violettes Pluviale tragen. Die erste Gedenkrede wird von Norbert Hofer gehalten, gefolgt von Dennis Jales Vortrag von „Candle in the Wind“ von Elton John. Es folgen Reden von Karl Wilfing, Präsident des niederösterreichischen Landtags, und Edith Leyrer, begleitet von musikalischen Beiträgen wie „Always on my Mind“ und „Amazing Grace“, ebenfalls von Dennis Jale vorgetragen.

Letzte Ehre und Trauerzug

Nach den Ansprachen spricht Dompfarrer Faber Gebete, darunter das allgemeine Vaterunser, und segnet den Sarg. Mit begleitender Orgelmusik wird der Sarg für den Auszug vorbereitet. Sobald der Trauermarsch beginnt, wird die Fächer-Polonaise gespielt, und der Trauerzug bewegt sich zum Riesentor.

Fahrt zur Lugner City

Von dort aus tritt der Trauerzug seine Fahrt durch die Wiener Innenstadt an, über die Rotenturmstraße bis hin zur Lugner-City. Wenn der Sarg in das Auto geladen ist und viele Trauergäste den Dom verlassen haben, spielt die Hoch- und Deutschmeister-Musikkapelle den Radetzky-Marsch.

Der Autokonvoi setzt sich dann in Bewegung – Rotenturmstraße, Schwedenplatz, Ring, Staatsoper, Parlament, Neustiftgasse, Gürtel und schließlich Lugner-City, begleitet vom Glockengeläut der Heidenturmglocken. Hier endet die öffentliche Trauerfeier, und Österreich nimmt endgültig Abschied von einem seiner bekanntesten Bauherren.

Übertragung im TV

ATV und Richard Lugner bildeten eine erfolgreiche Partnerschaft, bei der der Baumeister als echter Reality-TV-Profi glänzte. In rund 100 Folgen, ohne die zahlreichen Spezialsendungen, öffnete er in „Die Lugners“ die Türen zu den Höhen und Tiefen seines Lebens. Die Sendergruppe zollt auf breiter Basis letzten Respekt: ATV, Puls 24 und Joyn übertragen live ab 8.30 Uhr, das Geschehen soll vom Requiem im Wiener Stephansdom über die Lugner-City bis zur finalen Ruhestätte am Grinzinger Friedhof begleitet werden.

Auch Kultursender ORF III berichtet umfassend. Eine Sondersendung ab 8.45 Uhr zeigt die Gedenkstunde sowie die Aufbahrung im Stephansdom, im Studio ordnet Moderator Reiner Reitsamer mit Society-Expertin Lisbeth Bischoff und Roland Adrowitzer Leben und Leistung des Baumeisters ein. Anschließend wird ab 10.45 Uhr noch einmal jenes Interview von Denise Seifert („Die unbekannte Seite“) gezeigt, das kurz vor seinem Tod mit 91 Jahren geführt wurde.