Start Balkan
RELIGION

Orthodoxe Christen feiern Krstovdan: DAS ist der wichtigste Brauch

KRSTOVDAN_SERBISCH._ORTHODOX
(FOTO: iStock, zVg.)

Am 18. Jänner begeht die serbisch-orthodoxe Kirche mit Krstovdan einen bedeutenden Feiertag, der tief in der christlichen Tradition verankert ist. Der Tag erinnert an die ersten Christen, die den Glauben annahmen. Traditionell wird an Krstovdan gefastet, da man glaubt, dass sich an diesem Tag die Winde kreuzen – ein Symbol für das Zusammentreffen verschiedener Kräfte.

Krstovdan gehört zu den festen („unbeweglichen“) Feiertagen im kirchlichen Kalender und steht in enger Verbindung mit dem Fest der Theophanie, Bogojavljenje, am 19. Jänner, das der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer gewidmet ist. Dieses Gedenken wird am 20. Jänner mit dem Fest des Heiligen Johannes des Täufers fortgesetzt.

Ein bekanntes Sprichwort bringt die spirituelle Bedeutung dieses Tages auf den Punkt: „Ko se krstom krsti, taj Krstovdan posti“ – „Wer sich mit dem Kreuz bekreuzigt, der fastet an Krstovdan.“ Dieses Fasten nach Weihnachten dient der Vorbereitung auf Bogojavljenje und das Trinken des geweihten Wassers. Das Fasten wird streng eingehalten, das heißt nur Wasser ist erlaubt. Fällt der Feiertag jedoch auf einen Samstag oder Sonntag, ist der Verzehr von Öl gestattet.

Traditionen und Volksglauben

Zahlreiche Bräuche und Überlieferungen prägen den Krstovdan. In der Nacht vor Bogojavljenje glaubt man, dass sich der Himmel öffnet und Gott den Menschen erscheint. Traditionell blickt man zu den Sternen, um sich Wünsche zu erhoffen. Dieser Glaube betont die tiefe spirituelle Verbundenheit der Menschen mit ihrem Glauben und der Natur.

Weitere Bräuche beinhalten in einigen Teilen Serbiens die Reinigung des Hauses und das Waschen aller Wäsche. Diese Rituale symbolisieren Reinheit und einen Neuanfang.

Im Volksglauben spielt der Wind an Krstovdan eine bedeutende Rolle. Es wird geglaubt, dass der Wind an diesem Tag das Wetter des gesamten Jahres bestimmen wird. In der Region Srem erzählt man, dass sich die Winde an diesem Tag „kreuzen“, und der stärkste unter ihnen wird im Verlauf des Jahres dominieren.

Die zwölf Tage von Weihnachten bis Krstovdan gelten als Vorhersagezeitraum für die kommenden Monate. Das Wetter an jedem einzelnen Tag soll die klimatischen Bedingungen eines bestimmten Monats im neuen Jahr widerspiegeln.

Historische Aufzeichnungen berichten davon, dass an Krstovdan die Reste der Weihnachtsbohnen gegessen wurden. An Fasttagen wie diesem bereitet man traditionell Sülzen vor, die dann am folgenden Tag, dem Bogojavljenje, verzehrt werden, da dieser Tag kein Fastentag ist.