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ZUGLUFT

Promaja, propuh, promaha: der stille Tod am Balkan

(FOTO: iStockphoto)

Jeder vom Balkan weiß, Durchzug ist wohl das Schlimmste was einem passieren kann. Vor allem im Sommer ist ein kühles Lüftchen angenehm, allerdings auf keinen Fall ungefährlich.

Zugluft (serb. „promaja“/kroat. „propuh“/bos. „promaha“) zählt unter den Balkaneros, vor allem der älteren Generationen, zu jenen Dingen, vor welchen man sich jederzeit und überall hüten sollte. Der Durchzug zählt wohl zu den gefährlichsten Dingen überhaupt, diese Angst vor der Zugluft kommt allerdings nicht von ungefähr.

Dies gilt vor allem für die heißen Sommermonaten, wo man sich in überhitzen Öffis oder nicht-klimatisierten Räumen nach nichts mehr sehnt, als nach einer kühlen Brise. Wer sich dann aber Zugluft aussetzt, setzt gleichzeitig auch seine Gesundheit aufs Spiel: Erkältungen und Verspannungen im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich sind dabei noch die geringeren Folgen. Durch den Luftzug kann es auch zu starken Ohrenschmerzen, neurologischen Problemen, bis hin zu Fazialisparesen (Gesichtslähmungen) kommen.

Schutz vor dem Übel „promaja“
Um Zugluft und gleichzeitig den oben genannten möglichen Folgen vorzubeugen ist es das Einfachste, in überfüllten Öffis oder heißen Büros etwas um seinen Hals zu tragen, oder den Kragen hochzustellen. Ebenso sollte man es vermeiden, verschwitzt bei offenem Fenster mit dem Auto zu fahren und auch die Klimaanlage sollte nicht direkt auf einen gerichtet werden. Gleiches gilt für Ventilatoren, welche niemals direkt auf den Körper blasen sollten.

Um Krankheiten vorzubeugen ist außerdem das Lüften der Räume von großer Wichtigkeit. Hierbei empfiehlt es sich morgen uns abends alle Fenster aufzureißen. Hierbei sollte man allerdings entweder den Raum verlassen, oder aber ein Jäckchen bzw. eine Weste überziehen.

Wenn man all diese Tipps einhält, so kann einem die böse Zugluft keinen Strich mehr durch die Rechnung machen und auch die Oma vom Balkan ist glücklich und zufrieden 😉