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HAUSDURCHSUCHUNG

Razzia bei HC Strache und Johann Gudenus: Handy beschlagnahmt

(FOTO: Milan Popovic, Instagram-Screenshot)

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKSta) führte am Montag mehrere Hausdurchsuchungen durch, darunter auch bei HC Strache und Johann Gudenus.

Grund für die Razzien sind Vorwürfe bezüglich der Bestellung von Peter Sidlo, einem freiheitlichen Bezirksrates in Wien, zum Finanzvorstand von Casinos Austria. Laut der anonymen Anzeige bei der Polizei sei Sidlo danke eines Polit-Deals ins Amt gekommen. Im Gegenzug sollen die Freiheitlichen bei der Vergabe von Glücksspiellizenzen entgegenkommen.

Verschlussakt
Die Staatsanwaltschaft verlautbarte öffentlich nur, dass es Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit gibt. Insgesamt werden sechs Personen und ein Unternehmen dieser Tatbestände verdächtigt. „Es geht um den Verdacht, dass zwischen Verantwortlichen eines Glücksspielunternehmens und Amtsträgern der Republik Österreich im Gegenzug für die Besetzung eines bestimmten Kandidaten einer Aktiengesellschaft die parteiische Vergabe von Glücksspiellizenzen vereinbart wurde“, so ein WKStA-Sprecher zur APA.

Keine Verbindung zum Ibiza-Video
Auch wenn angebliche Spenden des Glücksspielkonzerns Novomatic an Parteien im Ibiza-Video vorkamen, so betonte ein Sprecher der WKSta, dass die Ermittlungen nicht im Zusammenhang mit dem Skandal stehen, der Strache und Gudenus im Mai ihre Ämter gekostet hat. HC Strache sagte damals im Ibiza-Video, zum als Oligarchin getarnten Lockvogel, dass „Novomatic alle verdeckten Parteispenden zahle“.

Straches Handy beschlagnahmt
Wie „Oe24“ berichtet, sollen im Rahmen der Razzia auch HC Straches Mobiltelefon und Tischkalender beschlagnahmt worden sein. Wenige Stunden darauf reagierte der ehemalige FPÖ-Chef via Facebook mit heftiger Kritik auf die Hausdurchsuchung:

„Am 12.08.2019 wurden aufgrund einer anonymen Anzeige und des hiernach gegen mich erhobenen Vorwurfes der Bestechlichkeit im Rahmen von Hausdurchsuchungen meine privaten Wohnräumlichkeiten durchsucht“, so Strache unter anderem auf Facebook.

Weiters sieht der ehemalige Vizekanzler in der Causa eine „Fortsetzung des Ibiza-Videos“ und einen „Versuch, ihn zu diskreditieren und mundtot zu machen“. Es sei ein weiterer feiger Angriff unmittelbar vor der Nationalratswahl.

Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.