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RECHTLICHE SCHRITTE

Russischer Agent für Putschversuch in Montenegro angeklagt

Putschversuch Montenegro
(FOTO: Novosti.rs/KOSMO)

Die russischen Staatsbürger Eduard Shishmakov und Vladimir Popov werden verdächtigt, terroristische Aktivitäten organisiert und kriminelle Vereinigungen gegründet zu haben.

Beide seien laut britischen und amerikanischen Medienberichten Agenten der Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije (GRU) – Zentralorgan des russischen Militärnachrichtendienstes.

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Der „Die Zeit“-Kolumnist, Ulrich Ladurner, ist der Meinung, dass der Balkan Priorität für die Europäische Union besitzt und in niemandes anderen Hände fallen darf.

Shishmakov war Militärattaché in der russischen Botschaft in Polen und für seine Aufgabe, Montenegro zu destabilisieren und die NATO-Mitgliedschaft zu verhindern. Hierfür änderte er seine Identität und war unter dem falschen Namen Shirokov unterwegs. Mit einer ähnlichen Aufgabe wurde auch Vladimir Popov betraut. Jedoch nicht für Montenegro, sondern für Moldawien.

Via Interpol suchte Montenegro um eine Auslieferung der beiden russischen Agenten an. Allerdings seien die Chancen hierfür ziemlich gering.

Rechtliche Schritte
Moskau wies jegliche Anschuldigungen, an den Geschehen in Podgorica vergangenen Herbst beteiligt gewesen zu sein, vehement ab.

Ein speziell eingerichtetes Staatsgericht in Montenegro soll nun die Verhandlungen gegen 26 Personen führen. Darunter fallen auch die zwei russischen Agenten, über deren Fall auch in deren Abwesenheit entschieden werden wird, sollten sie bis zum Beginn der Verhandlungen nicht anwesend sein.

Die montenegrinische Justiz verlautbarte, dass russische Nationalisten die Hauptdrahtzieher hinter dem Versuch eines Terroranschlages am Tag der Parlamentswahlen (16.10.2017) stünden. Sie werden beschuldigt, mehrere kriminelle bzw. terroristische Aktivitäten geplant zu haben, deren Ziel es war, Chaos im Lande zu stiften.