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EUROPÄISCHE INTEGRATIONEN

Schallenberg spricht offen über Beitrittskandidatenstatus Bosniens

SCHALLENBERG
(Foto: Wiki Commons/IAEA Imagebank)

Außenminister Schallenberg sprach sich gestern in Berlin für eine rasche Zuerkennung des EU-Kandidatenstatus für Bosnien und Herzegowina.

„Bosnien hat stets als Sinnbild des europäisch geprägten Islams gegolten. Das wird durch Geldflüsse von anderen Staaten, etwa für Moscheebauten, laufend unterminiert. Da ist etwas geschehen in den vergangenen 15 Jahren. Wie lange will Europa da noch zuschauen?“, betonte Schallenberg in Berlin.

Zudem versuchten andere Länder, etwa Russland und China, ihren Einfluss auf dem Westbalkan weiter auszubauen, warnte der Außenminister.

Schallenberg betonte, dass er sich mit Bosnien und Herzegowina intensiv beschäftige, und dass die EU-Mitgliedschaft das stärkste Instrument für die Umsetzung von Reformen in den Ländern des Westbalkans darstelle. „Daher sollte Bosnien und Herzegowina schnellstmöglich den offiziellen Kandidatenstatus bekommen“, forderte der österreichische Chefdiplomat. In Bezug auf die Solidarität innerhalb der EU warnte Schallenberg vor einer Teilung der Europäischen Union, denn „sonst hätten wir schon verloren“.

„Die EU wird aufmerksam beobachtet, in Moskau und Peking, aber auch in Afrika, Asien und Lateinamerika, so Schallenberg. Es werde zunehmend schwierig, die Geschlossenheit der EU aufrechtzuerhalten, weil eine „mentale Kluft“ innerhalb der EU immer deutlicher zum Vorschein komme.