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„Selbstbestimmung“ beendet UÇK-Ära am Kosovo

(FOTO: Facebook-Screenshot)

Nachdem mehr als 90 Prozent der Stimmen ausgezählt wurden steht der Wahlsieger nun definitiv fest: Die Partei Vetëvendosje! (deutsch: Selbstbestimmung) unter Albin Kurti erreichte 48,17 Prozent der Stimmen.

Die langjährige Regierungspartei PDK (Demokratische Partei des Kosovos), der Befreiungsarmee des Kosovo (Ushtria Çlirimtare e Kosovës – UÇK) hervorgegangen war, kam auf 17 Prozent. Die Demokratische Liga des Kosovos (LDK), die zuletzt regierte, erreichte 13 Prozent der Wählerstimmen. Die serbische Liste kann mit den erreichten 5,57 Prozent alle zehn für serbische Vertreter vorgesehene Mandate im kosovarischen Parlament stellen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 45 Prozent.

UÇK-Ära hat ein Ende
Der Sieg der „Selbstbestimmung“ bzw. der politischen Linken ist ein weiterer Schritt in Richtung eines großen Regimewechsels innerhalb des Landes. Die alteingesessenen Politiker, die als UÇK-Mitglieder für die Unabhängigkeit des Kosovos gekämpft haben und rund 20 Jahre regierten, wurden abgestraft. Vor allem große Korruptionsskandale und schlechtes Wirtschaften sorgte für immer größeren Unmut innerhalb der Bevölkerung. Bereits am Sonntag suchte man die großen Ex-UÇK auf den Wählerlisten vergebens.

Polit-Ikone sitzt in Den Haag
Der ehemalige UÇK -Kommandant und langjährige Vorsitzender der PDK, Hashim Thaçi ist der wohl bekannteste Mann des Kosovos. Als Ministerpräsident bzw. Präsident zog er über viele Jahre hinweg die Fäden im jüngsten Staat Europas. Seit November letzten Jahres befindet er sich jedoch in der Untersuchungshaft des Kosovo-Sondertribunals in Den Haag. Noch vor seine Abreise in die Niederlande legte er sein Amt als Präsident zurück.