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TV-INTERVIEW

Selenskyj will sich nicht bei Trump entschuldigen (VIDEO)

FOTO: Screenshot X/EPA-EFE/JIM LO SCALZO
FOTO: Screenshot X/EPA-EFE/JIM LO SCALZO

Ein diplomatischer Schlagabtausch erschüttert das Weiße Haus: Selenskyj lehnt eine Entschuldigung ab, während Trump ihn kurzerhand hinauskomplimentiert.

Ein diplomatischer Eklat erschütterte das Weiße Haus, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sich weigerte, sich für einen Vorfall zu entschuldigen, der weltweit Aufsehen erregte. Die Auseinandersetzung mit US-Präsident Donald Trump und seinem Vize, dem US-Senator JD Vance, fand vor laufenden Kameras statt und endete damit, dass Trump Selenskyj aus dem Weißen Haus verwies.

Selenskyj äußerte sich später in einem Interview mit dem TV-Moderator Bret Baier auf Fox News, Trumps bevorzugtem Sender. Er machte deutlich, dass er keine Entschuldigung in Betracht ziehe. Auf die Frage nach einer möglichen Entschuldigung erklärte Selenskyj: „Nein. Ich denke, wir müssen sehr offen und sehr ehrlich sein, und ich bin nicht sicher, dass wir etwas Schlimmes getan haben.“ Trotz der Spannungen betonte er seinen Respekt für Trump und die amerikanische Bevölkerung und hoffte auf eine natürliche Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Washington und Kiew. Er wolle die USA nicht als Partner verlieren und wünsche sich, dass Trump „wirklich mehr auf unserer Seite“ stehe.

Selenskyjs Dankbarkeit

Zu Beginn des Interviews richtete Selenskyj seine Worte direkt an das Publikum von Fox News und drückte seine Dankbarkeit für die Unterstützung der Amerikaner aus. Er sagte: „Ich bin den Amerikanern sehr dankbar für ihre Unterstützung. Sie haben eine Menge getan. Ich bin Präsident Trump und dem Kongress für die parteiübergreifende Unterstützung dankbar – und ich war es immer.“

Selenskyj betonte die Bedeutung von Sicherheitsgarantien für die Ukraine und erklärte, dass ein Rohstoff-Deal mit den USA nicht ausreiche, um Friedensverhandlungen mit Russland aufzunehmen. Eine Kapitulation sei für die Ukraine keine Option: „Ich kann unserem Volk nicht einfach sagen, dass es aufgeben soll. Niemand wird aufgeben, weil jeder Angst hat, dass Putin morgen zurückkommt.“ Überraschungen wolle man vermeiden.

Rubios Forderung

Parallel dazu forderte US-Außenminister Marco Rubio eine Entschuldigung von Selenskyj und kritisierte dessen Haltung als untergrabend für die Friedensbemühungen. In einem CNN-Interview betonte Rubio, dass die US-Regierung den Krieg zwischen Russland und der Ukraine beenden wolle, was nur durch Verhandlungen mit Russland möglich sei.

Nach dem Vorfall äußerte sich auch Trump. Er warf Selenskyj vor, „zu hoch gepokert“ zu haben, und forderte eine sofortige Waffenruhe. Eine Wiederaufnahme der Gespräche mit Selenskyj lehnte er ab: „Er möchte sofort zurückkommen. Aber das geht für mich nicht.“ Trump unterstellte zudem, Selenskyj wolle den Konflikt mit Russland in die Länge ziehen.