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BÜRGERRECHTE

Serbiens erste Premierministerin marschiert bei Gay Pride in Belgrad mit (VIDEO)

Ana Brnabic, Ministerpräsidentin von Serbien
Ana Brnabic, Ministerpräsidentin von Serbien

„Die Regierung ist hier für alle Bürger da und wird die Achtung der Rechte für alle Bürger sichern“, so die serbische Premierministerin Ana Brnabić.

Sie ist weiblich und homosexuell – die Regierungschefin Ana Brnabić polarisiert Serbien. Nun ist die erste „Gay“-Premierministerin am Sonntag beim Gay Pride mitmarschiert. Für den konservativen Balkan sind das Bilder an die sich die Gesellschaft gewöhnen muss. Mit Regenbogenfahnen, Ballons und Bannern „Für den Wandel“ spazierten hunderte Aktivisten durch die Belgrader Straßen.“Die Regierung ist für alle Bürger da und wird die Achtung der Rechte aller Bürger sichern“, so Brnabić gegenüber serbischen Medien. „Wir wollen ein Signal setzen, dass Vielfalt in unserer Gesellschaft Platz hat und dass wir gemeinsam mehr erreichen können.“

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Serbien droht wieder im Fadenkreuz der geopolitischen Kämpfe zwischen dem Westen und Russland zu gelangen. Die EU hat den Druck auf das Balkan-Land erhöht.

 

Die serbische Polizei richtete für den Marsch Metallzäune in der Innenstadt auf, um mögliche Zusammenstöße mit extremistischen Gruppen zu verhindern. Zwar versammelten sich rechtsextreme Gruppen, es kam jedoch zu keinem Zwischenfall. Dass Ana Brnabić offen lesbisch lebt, erzürnt Nationalisten und Serbiens mächtige orthodoxe Kirche, die Homosexualität als Krankheit sieht. Obwohl die 42-Jährige vielseitig ausgebildet ist, fließend Englisch spricht, Erfahrung aus Wirtschaft und Politik mitbringt sowie Umgang mit Bürgergruppen, zweifelt Serbien die Ministerin an.

Brnabić wurde Anfang dieses Jahres der Posten einer Regierungschefin zugeteilt. Die EU kritisierte Serbien 2016 wegen der diskriminierenden Politik Minderheiten gegenüber. So sind die Rechte von Roma, Menschen mit Behinderung und der LGBT-Communinty beschnitten. Gay-Aktivisten in Serbien haben die Ernennung von Brnabić zur Premierministerin als einen wichtigen Schritt im Kampf um die Rechte von Homosexuellen.

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Der serbische Präsident nominierte gestern zum ersten Mal in der Geschichte des Landes eine Frau für den Posten des Premiers. Zudem hat sie sich offen zu ihrer Homosexualität bekannt.