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Flüchtlingskostüme bei Amazon sorgen erneut für Aufgergung

Das Flüchtlingskostüm, hat Amazon mittlerweile aus dem Sortiment genommen. (FOTO: Screenshot/amazon.de)

Im Internet sorgte Online-Händler Amazon mit dem Verkauf von Flüchtlingskostümen für Kinder für Empörung. Der Händler zog das Angebot vor Jahren aus dem Handel zurück. Nun tauchen die Kostüme erneut auf.

Rechtzeitig zu Fasching haben Kostüme Hochkonjunktur. Wer auf der Suche nach einer originellen Verkleidung ist, findet unter dem zahlreichen Angebot bestimmt etwas. Die Grenzen des guten Geschmacks stoßen derzeit auf Widerstand. Denn das Thema „Flucht und Vertreibung“ scheint sich auch als Kostüm zu eignen.

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Das Unternehmen „Donauland“, das nichts mit der altbekannten „Büchergemeinschaft Donauland“ zu tun hat, schickt unaufgefordert Bücher oder CDs an Konsumenten. AK rät davon ab, die geforderten Rechnungen zu zahlen.

 

Der typische Flüchtlingsjunge trägt eine braune Pluderhose und Schiebermütze. Das Mädchen verlässt Heim und Heimat in einem ärmlichen Kleid in beige und braun. Beide Kinder halten zwei kleine Koffer in der Hand. Ideal für eine wochenlange gefährliche Reise mit ungewissem Ausgang. Bereits 2016 sorgte der Online-Händler damit für Aufregung. Viele User bezeichneten das Angebot als „menschenverachtend und geschmacklos“.

Zu großer Shitstorm

Die wütenden Kommentare und die negativen Schlagzeilen unter dem Angebot häuften sich und zwangen schließlich den Händler in die Knie. Auf Facebook, Twitter und Co. verbreitete sich in kürzester Zeit ein Screenshot mitsamt negativer Bewertungen. Dass die Kinderkostüme Flüchtlinge aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs darstellen sollen, änderte nichts. Dem Händler wurde der Shitstorm um die Kostüme zu viel, er zog das Angebot kurzerhand aus dem Handel zurück.

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Der schwedische Filialist Hennes & Mauritz hat mit einem rassistischen Foto auf seiner Homepage einen Shitstorm ausgelöst.

 

Harmlose Erklärung

Doch wie Spiegel Online berichtet, war die Aufregung allerdings völlig unberechtigt. Denn der britische Händler „Fancy Me“ , der nach eigenen Angaben „größte britische Online-Shop für Kostüme“, beschränkt sich nicht nur auf die üblichen Anlässe wie Fasching, sondern bietet diese auch für Theatervorstellungen an Schulen sowie das Nachspielen von historischen Ereignissen an. Derartige Veranstaltungen gehören offenbar mittlerweile zum Unterricht an britischen Schulen dazu.

Unklar ist jedoch, warum das Angebot wieder auf Amazon vorzufinden ist. Die Deutsche Moderatorin Dunja Hayali reagierte auf Twitter. Sie bezeichnet die Aktion als „unterirdisch“.