
Dramatische Szenen in Ost-Sarajevo: Als Polizeibeamte den Präsidenten der Republika Srpska verhaften wollten, scheiterten sie am Widerstand lokaler Sicherheitskräfte.
Beamte der bosnischen Ermittlungs- und Schutzagentur SIPA (staatliche Polizeibehörde Bosnien-Herzegowinas) haben versucht, den Präsidenten der Republika Srpska, Milorad Dodik, in Ost-Sarajevo festzunehmen. Wie die SIPA-Sprecherin Jelena Miovic gegenüber dem Portal „Avaz“ bestätigte, wollten die Beamten einen Gerichtsbeschluss des Gerichts von Bosnien-Herzegowina vollstrecken.
„Unsere Einsatzkräfte waren im Verwaltungszentrum der Regierung der Republika Srpska in Ost-Sarajevo, um einen richterlichen Beschluss im Zusammenhang mit der Nichtbefolgung einer Entscheidung des Verfassungsgerichts durchzusetzen“, erklärte Miovic. Der Festnahmeversuch scheiterte jedoch, da Angehörige des Innenministeriums der Republika Srpska intervenierten und die SIPA-Beamten an der Umsetzung des Gerichtsbeschlusses hinderten.
Laut Angaben der Sprecherin kam es während des Vorfalls zu keinem Einsatz von Gewalt zwischen den beteiligten Behörden.
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Tiefe Spannungen im bosnischen Staatsgebilde
Der aktuelle Konflikt zwischen der staatlichen SIPA und den Sicherheitskräften der Republika Srpska ist symptomatisch für die anhaltenden politischen Spannungen in Bosnien-Herzegowina. Diese wurzeln im komplexen Staatsaufbau, der durch das Dayton-Abkommen nach dem Bosnienkrieg geschaffen wurde. Die Polizeistruktur des Landes spiegelt diese Komplexität wider und führt immer wieder zu Kompetenzstreitigkeiten zwischen staatlichen und Entitäts-Behörden.
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