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WAHLSIEG

Silvia Janković – Stolz der BKS-Community

Silvia Janković - Sie ist Wiens erste Bezirks-vorsteherin mit Wurzeln im ehemaligen Jugslawien. (FOTO: Amel Topčagić)

Bei der kürzlich abgehaltenen Wien-Wahl wurde Silvia Janković (SPÖ) zur Bezirksvorsteherin von Margareten gewählt. Dieser große Erfolg gibt ihr Rückenwind für weitere wichtige Projekte, um die Lebensqualität der Bürger noch besser zu gestalten.

Auch wenn Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien bereits in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Wien bzw. Österreich kamen, so sind WienerInnen mit Balkanwurzeln erst in den letzten Jahren politisch aktiv geworden. Die größte Migrantengruppe in Wien, die bereits in dritter oder vierter Generation hier lebt, beschäftigte sich bis dato mehr mit politischen Streitigkeiten in den Herkunftsländern. Der Erfolg der neuen Bezirksvorsteherin des 5. Wiener Gemeindebezirks, Silvia Janković, kann ein Ansporn für junge und gebildete Menschen sein, in ihre Fußstapfen zu treten. Das multikulturelle Wien hat gezeigt, dass Unbeugsamkeit, Hingabe und frische Ideen hoch angesehen und geschätzt werden und dass es keine Barrieren für BürgerInnen mit Migrationshintergrund gibt. Der Erfolg von Silvia Janković kann als historischer Moment gesehen werden, da zum ersten Mal eine „Unsrige” eine solche Position in der österreichischen Hauptstadt innehat. Für KOSMO hat die Jung-Politikerin über ihre Kindheit, Eltern, ihren Sohn, sowie über ihre ambitionierten Pläne für die kommenden fünf Jahre gesprochen.

KOSMO: Wie fühlen Sie sich nach der Wahl? Sind sie aufgeregt?
Silvia Janković: Ich bin sehr glücklich darüber, dass die BürgerInnen die Ideen der Sozialdemokratie, bzw. die SPÖ, zur Nummer eins in Wien und Margareten gemacht haben. Diesem Bezirk werde in den nächsten fünf Jahren vorsitzen. Ich bin den allen WählerInnen sehr dankbar und stolz auf unsere Arbeit, die zu solchen Resultaten geführt hat. Die Wahl hat gezeigt, dass die Mehrheit der Bürger Innen keine Veränderung wünscht, da sie mit der jahrelangen Arbeit der SPÖ in Wien zufrieden sind.

Seit wann sind Sie Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs?
Der SPÖ bin ich im Jahr 2004 in Margareten beigetreten. Damals war ich 20 Jahre alt und noch Studentin. Es war zu einer Zeit, als in Österreich konservative Parteien herrschten und sich das Sozialsystem merklich verschlechterte. Ich habe mich dazu entschieden, der Partei beizutreten, da ich den Wunsch verspürte, an Veränderungen mitzuwirken. Wie viele andere junge Menschen dachte auch ich, dass meine Ideen zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen aller BürgerInnenin allen Bereichen beitragen können.

War es schwer, die politische Leiter zu erklimmen?
Ich habe neben der politischen auch meine privatwirtschaftliche Karriere vorangetrieben. 2006 habe ich mein Wirtschaftsstudium abgeschlossen und in einigen Großunternehmen gearbeitet. Nebenbei war ich immer politisch aktiv und habe diverse Veranstaltungen und Projekte durchgeführt. Selbstverständlich mein Familienleben gehegt und gepflegt. Es war nicht einfach. Allerdings wusste ich immer, was ich möchte, und hatte ein klares Ziel vor Augen, sowie große Unterstützung durch meine Familie.

Wie haben die Menschen aus der BKS-Community auf Ihre Kandidatur reagiert?
Als sie davon erfuhren, dass ich kandidiere, haben sich viele Menschen mit Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien bei mir gemeldet und ihren Stolz und ihre Freude ausgedrückt. Das haben sie auch mit ihrer großartigen Unterstützung bei der Wahlkampagne unter Beweis gestellt. Bei jedem Treffen habe ich ihre Ehrlichkeit in den Augen gesehen und ihren herzlichen Worten gespürt. Viele haben mir gesagt, dass sie glücklich darüber sind, dass ich solch ein Amt bekommen werde und ich eine von ihnen bin und ihnen in vielen Dinge ähnle.

Denken Sie bereits darüber nach, wie Sie als Bezirksvorsteherin und vor allem für die BKS-Community auftreten werden?
Der 5. Wiener Gemeindebezirk zählt 55.000 Bewohner und ich bin die Bezirksvorsteherin aller BürgerInnen Margaretens. Ich denke jedoch, dass jemand wie ich, der in einer Gastarbeiterfamilie aufgewachsen ist und alle Eigenarten des Wiener Lebens durchlebt hat, in meiner neuen Funktion viele wichtige Inhalte bieten kan. Mein Weg war kein einfacher, sowohl während meiner Ausbildung als auch bei der Jobsuche, weshalb ich sicher über ein zusätzliches Fingerspitzengefühl für die angesprochenen Menschen verfüge. Darauf basieren auch einige Projekte, die ich in Zukunft in den Bereichen Kultur, Kunst und Sport plane. Es gibt auf jeden Fall einige Punkte, die wir verbessern können.

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Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.