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TURBOFOLK

Split ist die neue Folk-Hauptstadt – Diskos voll mit serbischen „Cajke“

Split Turbofolk
(FOTO: Youtube/Milica Pavlovic, Telegraf, Pixabay)

Bereits seit Jahren treten kroatische Sänger in Serbien ohne Probleme auf. Umgekehrt war das bisher immer etwas schwieriger, bzw. eher nur unter der Hand möglich.

Kroatien versuchte seit dem Zerfall Jugoslawiens mit Gesetzesregelungen und ähnlichem, die Folkmusik aus Serbien („Cajke“) aus dem Land zu vertreiben. Serbien gehört unter den jugoslawischen Nachfolgestaaten zu der führenden Nation, wenn es um Folkmusik geht.

Das kroatische Medium „Slobodna Dalmacija“ veröffentlicht einen Text zu diesem Thema. Hier einige Auszüge:

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Zahlreiche Experten sprechen sich nun für ein Verbot des bekannten Genres der Balkanmusik aus, da sich diese laut Studien negativ auf die Gesundheit auswirkt. Nun soll bald auf Gemeindeebene über ein mögliches Verbot von Turbofolk diskutiert werden. Wir haben mit den Drahtziehern über ihre Bedenken gesprochen:

Es war zu lesen, dass einer der schönsten Klubs in der Gespanschaft Split-Dalmatien die Diskothek „Imperium“ am Spliter Hafen sei, welcher mit einem großen romantischen Konzerts des kroatischen Popsängers Oliver Dragojević eröffnet wurde. Kurz darauf veränderte sich das Profil des „Imperiums“ jedoch…

Während das Konzert des Pop-Folkers Željko Bebek noch „durchging“, so sieht es bei den Sängern aus dem Nachbarland Serbien schon etwas anders aus. Es folgten zahlreiche Auftritte sogenannter „Grand“-Sänger, und davon eher die C-Prominenz.

„Slobodno Dalmacija“ schreibt, dass sich der schön eingerichtete und architektonisch umwerfende Klub langsam aber sich zur einer „Trash-Bude“ entwickelte und viele Schulden machte. Schlussendlich wurde er von der Steuerbehörde geschlossen.

Die Folkmusik in Split fand neue Zentren, eines davon ist der Spliter Kultklub der 80er-Jahre, das „Pagnini“, welches nun zum „Strip-Paradies“ mit dem Namen „Dolls“ wurde.

Der Geruch der Rock-Bands des ehemaligen Jugoslawiens sei bereits lange verflogen und heute sei das „Doll“ ein Anziehungsort für alle jene, die das „Jaulen unter Schmerzen der Sängerinnen“ genießen – vor allem in den Afterhour-Stunden.

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Folkmusik sei jedoch nicht nur für die späten Studien reserviert, sondern hätte in Split bereits eine neue Heimat gefunden. Als vergangenes Jahr der montenegrinische Sänger mit Wohnsitz in Belgrad, Boban Rajović, die „Spaladium Arena“ bis zum letzten Platz gefüllt hat, stellten sich Psychologen, Soziologen und Journalisten auf die Hinterbeine. Sie wollten dieses neue Phänomen unbedingt erforschen.

Eines sei jedoch einfach eine Tatsache: Split ist eine „folk-friendly“ Stadt, in welcher diese Musikrichtung bereits Mainstream bei einem großen Teil der Jugend geworden ist. Dies sieht man auch daran, dass die Besucher die Konzerte von Rada Manojlović, Ana Bekuta, Sandra Afrika und des niemals populäreren Aca Lukas, bis zum letzten Platz füllen.

Jedoch seien die anderen Musikrichtungen in Split nicht ausgestorben, auch weiterhin wird die typische kroatische Popkultur gepflegt und ist auch zudem auch gut besucht. Allerdings haben die Jungen mit den „serbischen Cajke“ nun mehr Auswahl, wenn es darum geht, einen Ort für die Party auszuwählen

(QUELLE: Slobodna Dalmacija)