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ZUWANDERUNG

Sprachprobleme an Wiener Schulen: Jeder Dritte spricht Arabisch

FOTO: iStock/Rawpixel
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Wiener Klassenzimmer spiegeln die wachsende sprachliche Vielfalt durch Migration wider, besonders in den Deutschförderklassen. Die Zahl von Schülern mit Migrationshintergrund steigt.

Eine kürzlich durchgeführte Analyse der Wiener Bildungsdirektion zeigt, dass rund 19.700 Schüler als „außerordentlich“ eingestuft wurden, weil ihre Deutschkenntnisse für den regulären Unterricht nicht ausreichen. Etwa ein Drittel dieser Schüler spricht Arabisch als Muttersprache. Ein bedeutendes Thema hierbei ist, dass 45 Prozent der Schulanfänger ebenfalls als „außerordentlich“ gelten. Viele dieser Schüler sind in Österreich geboren und haben durchschnittlich zwei Jahre im Kindergarten verbracht, leiden jedoch oft unter mangelnder Deutschförderung. Besonders auffällig ist diese Vernachlässigung in türkischen Familien, wodurch diese Kinder intensiven Deutschunterricht benötigen.

Syrischer Familiennachzug

Der Familiennachzug, der monatlich etwa 300 syrische Kinder in die Wiener Schulen brachte, war bis vor Kurzem ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Zahlen „außerordentlicher“ Schüler. Deshalb wurden sogenannte Orientierungsklassen eingerichtet, in denen diesen Schülern innerhalb von zwei Monaten die Grundlagen der deutschen Sprache vermittelt werden. In diesen Klassen arbeiten Lehrkräfte, die nicht nur in Deutsch als Zweitsprache ausgebildet sind, sondern auch die Muttersprache der Kinder sprechen. Auch die Eltern erhalten eine Einführung in das österreichische Schulsystem.

Ukrainische Schüler

In Bezug auf die Zuwanderung aus der Ukraine zeigt sich ein anderes Bild. Trotz der Einreise von durchschnittlich 2000 Ukrainern pro Monat sind an den Wiener Schulen lediglich 2800 Schüler mit ukrainischem Hintergrund registriert, und nur ein Drittel von ihnen benötigt besondere Deutschförderung. Ein signifikanter Anstieg dieser Gruppe wurde bisher nicht festgestellt.

Die Wiener Schulen bieten Unterricht in 24 verschiedenen Sprachen an, was über 18.000 Schüler erreicht. Neben Arabisch und Ukrainisch sind Türkisch (13 Prozent), Serbisch (7 Prozent), Rumänisch (5 Prozent) und Albanisch (3 Prozent) häufige Muttersprachen.