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INTEGRATIONSBERICHT

Susanne Raab stellt neue Maßnahmen für Integration vor

(FOTO: BKA/Regina Aigner, iStockphoto)

Am Donnerstag präsentierte Integrationsministerin Susanne Raab den Integrationsbericht und stellte neue Maßnahmen vor, um Menschen mit Migrationshintergrund stärker zu unterstützen.

Laut dem neuesten Integrationsbericht hatte 2020 fast jede/-r Vierte in Österreich einen Migrationshintergrund (2,14 Millionen Menschen). Am 1.1.2021 wohnten 1.531.300 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich, das entspricht 17,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. In dem Bericht wurde auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Menschen mit Migrationshintergrund eingegangen. Diese waren demnach besonders stark betroffen. Daher stellte Raab auch gleich neue Maßnahmen zu deren Förderung und Unterstützung vor.

Höhere Arbeitslosigkeit
Insbesondere ausländische Arbeitskräfte waren coronabedingt stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als österreichische und hier besonders Frauen, wie der aktuellste Integrationsbericht zeigt. Daher sei das Ziel laut Ministerin Raab nun, Menschen mit Migrationshintergrund zusätzlich zu den Arbeitsmarktmaßnahmen zu unterstützen – etwa mit Deutschförderklassen, Sommerschulen oder Elternkursen, die im Sommer 2021 wieder stattfinden sollen. 

3,6 Millionen Euro im Rahmen des Gewaltschutzpakets
Aber auch die coronabedingte Abschottung hatte negative Folgen für die Gewaltgefährdung von Frauen. Der Kampf gegen kulturell bedingte Gewalt wird deshalb fortgesetzt, betont Raab. Frauen mit Migrationshintergrund sollen gezielt gestärkt werden. Dazu wurde auch im Rahmen eines Maßnahmenpakets gegen Gewalt der Ausbau der Onlineberatung für von Gewalt bedrohte Mädchen und Frauen vorangetrieben und das Unterstützungs- und Informationsangebot in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt. Zudem werden 1,6 Mio. Euro für Projekte zur Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt bereitgestellt, zwei Millionen in Maßnahmen zur Stärkung von Frauen mit Migrationshintergrund. Insgesamt wird ein Gewaltschutzpaket in Höhe von 3,6 Mio. Euro geschnürt.

Ehrenamtliche Tätigkeit wird stärker gefördert
Auch ehrenamtliche Tätigkeiten sollen mehr gefördert werden, da diese integrationsfördernd wirken, so Raab. Der Österreichische Integrationsfonds hat mit Unterstützung des Gemeindebunds eine Förderung speziell für ehrenamtliche Integrationsprojekte in ländlichen Regionen gestartet. Das betrifft Mentoring-, Tandem- und Buddy-Programme ebenso wie Deutschlerngruppen für Erwachsene oder Lerngruppen für Jugendliche. Auch Initiativen, die sich für die Vermittlung von Werten des Zusammenlebens, die Arbeitsmarktintegration oder die Integration in Vereinen einsetzen, sollen stärker gefördert werden.

„Es ist aber wichtig, dass die Menschen die Maßnahmen der Bundesregierung auch weiterhin wahrnehmen, damit das Comeback der Integration gelingt. Auch nach Corona werden wir den Kampf gegen kulturell bedingte Gewalt fortsetzen“, betonte die Integrationsministerin.

Asylanträge trotz Pandemie gestiegen
Mit Stand 1.1.2021 wohnten in Österreich 1.531.300 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, das entspricht 17,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die größten Gruppen sind nach wie vor die deutschen (209.000), gefolgt von rumänischen (132.000) und serbischen (122.000) Staatsangehörigen.

2020 wurden in Österreich 14.775 Asylanträge gestellt. Das ist ein Anstieg von 1.900 Anträgen oder 14,7 Prozent im Vergleich zu 2019.