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ASSAD

Syrien-Umbruch: AMS-Chef Kopf zu den Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt

FOTO: EPA-EFE/ABEDIN TAHERKENAREH/AMS Österreich/Tanja Hofer
FOTO: EPA-EFE/ABEDIN TAHERKENAREH/AMS Österreich/Tanja Hofer

Der politische Umbruch in Syrien bringt Diskussionen über die Rückkehr syrischer Geflüchteter nach Österreich mit sich. AMS-Chef Johannes Kopf sieht jedoch kaum Auswirkungen auf den heimischen Arbeitsmarkt und betont die Bedeutung der Integration.

Der politische Umbruch in Syrien wirft zahlreiche Fragen auf, insbesondere zur Zukunft der syrischen Geflüchteten in Österreich. AMS-Chef Johannes Kopf betont jedoch, dass Rückkehrbewegungen in großem Umfang unwahrscheinlich sind und kaum Einfluss auf den österreichischen Arbeitsmarkt haben dürften. „Ich halte die Annahme für falsch, dass es zu einer größeren Anzahl an Rückreisen kommt“, erklärte Kopf gegenüber der APA. Vor allem Menschen, die bereits eine neue Existenz aufgebaut haben, seien wenig geneigt, Österreich rasch wieder zu verlassen.

23.988 syrische Arbeitskräfte

Laut AMS-Daten sind derzeit 23.988 Menschen syrischer Herkunft in Österreich unselbstständig beschäftigt. Sie arbeiten vor allem in Bereichen wie Autohandel, Gastronomie und wirtschaftlichen Dienstleistungen. Kopf hob hervor, dass die Integration in den Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle spiele: „Gerade Menschen, die sich ein neues Leben aufbauen, die Sprache erlernen und einen Job annehmen, werden wohl kaum rasch zurückkehren.“ Diese Einschätzung steht im Kontrast zu Forderungen aus der Politik, insbesondere seitens der FPÖ, die eine Rückführung der syrischen Geflüchteten fordert.

Der Anteil der syrischen Arbeitskräfte ist insgesamt gering. Mit nur 0,6 Prozent an den 3,977 Millionen unselbstständig Beschäftigten in Österreich fällt ihr Einfluss auf den Arbeitsmarkt kaum ins Gewicht.

FPÖ fordert schnelle Rückkehr

Die aktuellen Entwicklungen in Syrien, insbesondere der Sturz von Baschar al-Assad, haben jedoch eine politische Debatte angestoßen. Während die FPÖ eine schnelle Rückkehr fordert, betonte das österreichische Außenministerium, dass der Wandel in Syrien friedlich und geordnet verlaufen müsse.

Für den Chef des Arbeitsmarktservice steht fest, dass die Rückkehrfrage nicht isoliert betrachtet werden kann. Vielmehr müsse der Fokus auf langfristige Stabilität und den Schutz der Menschenrechte gelegt werden. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Lage in Syrien entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die syrische Community in Österreich haben wird.