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Tausende unbewohnte Wohnungen in Österreich: Leerstandsabgabe gefordert!

FOTO: iStock/Wirestock
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In Österreich stehen tausende Wohnungen ohne Wohnsitzmeldung, was auf Renovierungen oder Mieterwechsel zurückzuführen sein könnte. Geplant sind eine Leerstandsabgabe und verbesserte Sanierungsförderung, um den Leerstand zu verringern.

In der Stadt Linz stehen derzeit rund 10.000 Wohnungen im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Diese Einheiten sind seit mehr als sechs Monaten ohne Wohnsitzmeldung registriert. Doch ob sie tatsächlich unbewohnt sind, lässt sich schwer feststellen. Derartige Situationen können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, wie zum Beispiel Renovierungen, Mieterwechsel oder rechtliche Angelegenheiten wie Verlassenschaften. Ebenfalls könnten nicht gemeldete Zweitwohnsitze, längere Auslandsaufenthalte der Eigentümer oder Verkaufsabsichten der Grund für die derzeitige Unbewohnbarkeit sein.

Linz im Vergleich

Im Vergleich mit Städten wie Graz oder Salzburg weist Linz eine unterdurchschnittliche Leerstandsquote auf. Dietmar Prammer, der geschäftsführende Vizebürgermeister von Linz, betont, dass dies auf den hohen Anteil an gemeinnützigem Wohnraum zurückzuführen sei. Diese Wohnungen werden in Linz in der Regel schnell wieder vermietet.

Plan gegen den Leerstand

Trotz einer relativ geringen Tourismusaktivität im Vergleich zu anderen österreichischen Städten, was Linz weniger anfällig für Pendlerwohnungen macht, strebt die Stadt eine weitere Senkung des Wohnungsleerstands an. Prammer betont die Notwendigkeit einer verbesserten Datenlage, um das tatsächliche Ausmaß des Leerstands zu verstehen. Zudem setzt er auf Sensibilisierungsmaßnahmen für die Öffentlichkeit, die das Bewusstsein für Leerstand schärfen sollen. Eigentümer sollen durch Unterstützungsangebote bei Renovierungen oder Vermietungen motiviert werden, ihre leerstehenden Immobilien dem Markt zuzuführen.

Ein zentraler Punkt in Prammers Strategie ist die Forderung nach einer landesweiten Leerstandsabgabe, die in ausreichender Höhe eingeführt werden soll, um einen Anreiz zur Wiederbelebung ungenutzter Wohnräume zu schaffen. Zudem soll die Sanierungsförderung durch das Land Oberösterreich verbessert werden, um die Transformation ungenutzter Wohnungen zu bewohnbaren Einheiten zu erleichtern.