Der oberösterreichische Motorenhersteller Steyr Motors verzeichnet weiterhin erhebliche Zuwächse durch die gestiegene globale Nachfrage im Rüstungssektor, die auf den Ukraine-Konflikt und die Spannungen im Südchinesischen Meer zurückzuführen ist. Das börsennotierte Unternehmen konnte seinen Umsatz in den ersten neun Monaten um mehr als 15 Prozent auf 34,4 Millionen Euro steigern. Bei der Präsentation der Geschäftszahlen am Donnerstag äußerte sich Konzernchef Julian Cassutti zuversichtlich: „Unsere Auftragsbücher sind voll und schaffen eine hohe Visibilität über Jahre hinaus und werden sich auch in Zukunft weiter füllen.” Wir befinden uns mit zahlreichen Kunden in vielversprechenden Gesprächen für signifikante weitere Auftragsvolumina mit sowohl kurz- als auch mittelfristiger Umsatzrelevanz.
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Trotz bestehender Unwägbarkeiten hält die Unternehmensführung an ihrer bisherigen Prognose fest, die ein Umsatzplus von mindestens 40 Prozent bei einer EBIT-Marge (Betriebsergebnis-Marge) über 20 Prozent vorsieht. Auch die mittelfristigen Wachstumsziele wurden bekräftigt – bis 2027 strebt das Unternehmen einen Umsatz von rund 140 Millionen Euro und ein Betriebsergebnis von etwa 40 Millionen Euro an. An der Börse spiegelt sich diese Entwicklung wider: Der Aktienkurs von Steyr Motors ist innerhalb der vergangenen zwölf Monate um circa 230 Prozent gestiegen.
Investitionen und Strategie
In den ersten drei Quartalen 2025 sank das Betriebsergebnis (EBIT) im Jahresvergleich von 5,4 auf 4 Millionen Euro. Als Grund dafür nennt das Unternehmen die laufenden Investitionen zum Ausbau der Produktionskapazitäten. Der Motorenbauer betont die strategische Ausrichtung: „Die gezielte Diversifikation über verschiedene Märkte und Anwendungen hinweg stärkt das stabile Fundament für das künftige Wachstum.” Im maritimen Bereich konnten neue Rahmenvereinbarungen in Großbritannien, Italien, Frankreich und Asien abgeschlossen werden, die Lieferungen von 600 Inboard-Dieselmotoren (Innenbordmotoren) mit einem Gesamtwert von über 20 Millionen Euro umfassen.
Internationale Expansion
Auch in Polen, das derzeit massiv in seine Verteidigungsfähigkeit investiert, hat der oberösterreichische Motorenhersteller seine Position ausgebaut. In einer Aussendung vom Donnerstag teilte das Unternehmen mit: „Der Abschluss eines Rahmenvertrags mit einem der führenden Distributoren des Landes bildet die Basis für den weiteren Ausbau in zentrale Märkte Osteuropas.” Positive Entwicklungen verzeichnet Steyr Motors zudem am neuen Standort in Dubai, der sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Zentrum für die Rüstungsindustrie entwickelt hat. Die Motorenbauer aus Steyr erklärten weiter: „Darüber hinaus hat sich Steyr Motors durch das Joint Venture mit Shangyan Power in Singapur zusätzliche Wachstumschancen im ASEAN-Raum (südostasiatischer Wirtschaftsraum) gesichert.”
Gleichzeitig treibt das Unternehmen seine Expansion in China voran. Nur zehn Monate nach Eröffnung des Büros in Peking erhielt Steyr Motors die Zertifizierung nach dem lokalen C2-Emissionsstandard, was eine wesentliche Voraussetzung für den Eintritt in den weltweit größten Schiffbaumarkt darstellt.
Nach Berechnungen des Unternehmens eröffnet diese Zulassung bis zum Jahr 2030 ein zusätzliches Auftragspotenzial von mindestens 100 Millionen Euro.
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