Der kürzlich angelaufene Film „Babygirl“ mit Nicole Kidman in der Hauptrolle greift ein Thema auf, das relevanter ist, als es auf den ersten Blick erscheinen mag: Frauen, die beim Sex Orgasmen vortäuschen. In einer markanten Szene sieht man, wie Kidmans Charakter Romy ihre Lust beim Sex vorspiegelt, während sie anschließend allein mithilfe von Pornos tatsächlich den Höhepunkt erreicht.

Die kulturelle Haltung zur weiblichen Lust
Trotz einer offeneren Diskussion über Sexualität in der Gesellschaft ziehen es viele Frauen vor, ihre Orgasmen vorzutäuschen, statt offen über sexuelle Unzufriedenheit zu sprechen. Dies wurde einst in der Popkultur verherrlicht, wie im berühmten Restaurant-Szenen aus „Harry und Sally“.
Barbara Santini, eine Psychologin, erklärt, dass idealisierte Darstellungen weiblicher Lust oft zu einem Druck führen, eine gewisse „Leistung“ beim Sex zu erbringen, die nicht den tatsächlichen Erlebnissen entspricht.
Herausforderungen der offenen Kommunikation und der Orgasm Gap
Ein weiteres Hindernis ist der sogenannte „Orgasm Gap“. Eine Studie der International Academy of Sex Research aus dem Jahr 2017 zeigt, dass 95 Prozent der heterosexuellen Männer beim Sex regelmäßig zum Höhepunkt kommen, während es bei Frauen nur 65 Prozent sind. Bei gleichgeschlechtlichen Paaren liegt die Erfolgsquote bei bis zu 89 Prozent.
Die gesellschaftlichen Normen der Sexualität haben sich über Generationen hinweg verfestigt und sind schwer zu ändern. Es gilt, gewachsene Strukturen aufzubrechen und ein Bewusstsein für Offenheit in der Kommunikation mit Partner:innen zu schaffen.
Der Dialog über sexuelle Erwartungen und Wünsche muss ein fester Bestandteil jeder Beziehung werden. Schließlich lautet der Schlüssel, Gesprächsbereitschaft und Verständnis zu fördern, um den Weg für echte Veränderungen freizumachen.
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