Billig fliegen kann teuer werden – besonders bei einer Airline. Während easyJet und Ryanair noch passable Noten erhalten, fällt ein Anbieter dramatisch durch.
Mit dem Beginn der Urlaubssaison steigt auch die Buchungsaktivität für Flugreisen. Doch während viele Fluggesellschaften mit attraktiven Angeboten werben, zeigt ein genauerer Blick auf Serviceleistungen, Pünktlichkeitswerte und Kulanz bei Entschädigungen erhebliche Unterschiede. Die Qualität der gewählten Airline kann maßgeblich darüber entscheiden, ob der Urlaub entspannt oder stressbeladen beginnt.
Die Reiselust der Europäer ist ungebrochen – Millionen sichern sich derzeit ihre Flüge für die Sommermonate, sei es in Richtung Mittelmeer, Balkan oder nordeuropäische Destinationen. Der aktuelle Flightright-Index 2024 sowie Nutzerbewertungen auf Plattformen wie Tripadvisor und Trustpilot offenbaren jedoch deutliche Qualitätsunterschiede zwischen den führenden europäischen Fluggesellschaften.
Bei unserer Untersuchung von drei bekannten Billigfliegern sticht ein Anbieter besonders negativ hervor.
Airline-Vergleich
Die britische Fluggesellschaft easyJet präsentiert sich als solide Wahl mit Verbesserungspotenzial. Zu ihren Stärken zählen eine durchschaubare Preisgestaltung und ein kundenorientierter Service. Trotz gelegentlicher Verzögerungen positioniert sich easyJet laut Flightright sowohl bei der Abflugpünktlichkeit als auch bei der Bearbeitung von Entschädigungsansprüchen im mittleren Leistungssegment.
Eine Tripadvisor-Nutzerin fasst ihre Erfahrung zusammen: „Nicht perfekt, aber fair. Ich wusste, worauf ich mich einlasse.“
Der irische Anbieter Ryanair spaltet die Kundschaft: Einerseits fallen zahlreiche Zusatzgebühren an, andererseits überzeugt die Airline mit hoher Abflugzuverlässigkeit. Im Flightright-Ranking erreicht Ryanair hier beachtliche 4 von 5 Punkten für Pünktlichkeit. Beim Kundenservice zeigen sich hingegen Schwächen, wenngleich die Erreichbarkeit gewährleistet ist.
Für Reisende gilt: Wer die Spielregeln kennt und einhält – etwa beim Online-Check-in oder den Gepäckbestimmungen – kann hier kostengünstig und termingerecht reisen.
Wizz Air-Probleme
Die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air schneidet im Flightright-Index bei der Kundenzufriedenheit am schlechtesten unter allen getesteten europäischen Airlines ab. Besonders problematisch: Passagiere, die bei Schwierigkeiten Unterstützung benötigen, stoßen laut Erfahrungsberichten auf Trustpilot, Reddit und Tripadvisor häufig auf mangelnde Reaktionsbereitschaft.
Die britische Luftfahrtbehörde wurde aktiv und verpflichtete Wizz Air zur Rückzahlung von über einer Million Pfund, da Kundenrechte missachtet wurden.
Eine Which?-Umfrage ergab für Wizz Air einen Net Promoter Score (NPS) von nur +13, deutlich unter dem Branchendurchschnitt von +52. Zum Vergleich: Ryanair erreichte +28. Als besonders mangelhaft erweisen sich Kontaktmöglichkeiten, Problemlösungskompetenz und Reaktionsgeschwindigkeit.
Die Probleme spiegeln sich auch in Österreich wider: Laut Analyse der österreichischen Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) vom März 2025 entfielen 23 Prozent aller Fluggastbeschwerden im Jahr 2024 allein auf Wizz Air – der höchste Anteil unter allen im österreichischen Markt aktiven Airlines.
Am Flughafen Wien-Schwechat verzeichnete Wizz Air im letzten Sommerflugplan eine Verspätungsrate von beachtlichen 41 Prozent, während easyJet (29 Prozent) und Ryanair (25 Prozent) deutlich zuverlässiger waren.
Günstige Flüge sind verlockend – aber nicht um jeden Preis. Wer in diesem Sommer verreisen möchte, sollte nicht ausschließlich nach dem niedrigsten Tarif Ausschau halten. Besonders bei Fluggesellschaften mit auffallend niedriger Kundenzufriedenheit und mangelhaftem Problem-Management kann der vermeintliche Sparflug schnell zur Belastungsprobe werden.
Unabhängig davon, ob die Wahl auf easyJet, Ryanair oder Wizz Air fällt – eine vorherige Recherche, der Vergleich von Bewertungen und ein Blick ins Kleingedruckte sind ratsam.
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