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Vučić gibt Kosovo auf? „Dort gibt es kein Serbien“

Aleksandar-Vucic-Kosovo-Lösung
(FOTO: zVg.)

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hielt gestern im serbischen Parlament über die aktuelle Situation hinsichtlich des Kosovos.

„Es ist Zeit, dass wir uns eingestehen, was passiert ist. Wir haben Jahre verloren, in denen wir uns belogen haben. Ich habe mich gegen eine Weiterführung der Lügen entschieden“, begann das Staatsoberhaupt seine Rede.

Seine zweieinhalbstündige Rede war gespickt mit einem historischen Überblick über das Kosovo und dessen Herrscher; vom Römischen Reich, über Byzanz, serbische bzw. albanische Herrscher bis hin zu Jugoslawien und der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 2008.

„Kein Serbien im Kosovo“
Vučić unterstrich zudem, dass es unabdingbar sei, die genaue Chronologie der Ereignisse in der neueren Geschichte zu kennen. Besonderen Fokus legte er auf alle „Dialogsversuche mit Pristina“, die von 1999 bis 2008 „erfolglos“ verliefen.

„Im Kosovo gibt es kein Serbien außer im Schul- und Gesundheitswesen. Sieben Jahre lang haben wir für Serbien gestritten und gekämpft. Wir haben nichts verloren, was nicht schon vor unserer Zeit verloren waren, sondern Serbien wieder ins Spiel gebracht“, fügte er hinzu.

Nur zwei Optionen
Vučić ist der Meinung, dass seinem Land nun zwei Wege offen stehen: die Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und Prishtina oder ein Einfrieren des Dialoges.

„Eine Normalisierung kann es nur in zwei Fällen geben – im Falle eines Abkommens über Unabhängigkeit des Kosovos, oder einer Grenzverschiebung mit den Albanern (KOSMO berichtete), betont der serbische Präsident. Gleichzeitig sprach er den Serben am Kosovo seine Unterstützung aus und betonte, dass er deren Vertreibung mit allen Mitteln und Wegen verhindern werde.

Vergleich zu serbischer Heldenfigur
In Folge seiner weiteren Rede erwähnte Vučić auch den epischen Helden des Kosovo-Zyklus, Miloš Obilić, der den Kosovo „mit einer Tat entscheiden“ konnte. Er fragte auch in die Runde, wo heute der neue Obilić sei, der das Kosovo-Problem lösen könne, da er selbst nicht in der Lage dazu sei.